E
ELMA
Guest
Osor, kulturelles Kleinod auf der Insel Cres
Heute leben nicht einmal mehr 100 Bewohner dauerhaft in der Stadt Osor. Zur Römerzeit sollen es mehrere Tausend gewesen sein.
Osor war vom Altertum bis ins 15. Jahrhundert Hauptstadt von Cres und Losinj und ab dem 6. Jahrhundert Bischofssitz.
An allen Ecken der Stadt trifft man noch heute auf Spuren der Geschichte.
Dies beginnt schon bei der Stadtmauer.
Bis ins 15. Jahrhundert umschloss ein Mauerring den Stadtkern. Eine Malariaseuche suchte die Menschen der Stadt heim. Man vermutete, dass die schlechte Luft in der Stadt Ursache des Übels sei und der Bürgermeister ließ deshalb die Stadtmauern niederreißen. Ohne Erfolg, denn nordöstlich der Stadt befanden sich kleine Moorgebiete, in denen sich die Überträger der Krankheit, die Anopheles Stechmücken, vermehren konnten. Doch das wusste man damals noch nicht.
Auch heute noch sind in der Nähe der Stadt noch ein paar sumpfige Wiesen – ein Paradies für Frösche, deren Gesang Nacht für Nacht nach Osor herüber tönt.
Ein großer Teil der Bevölkerung starb.
Die Venezianer ließen später eine weitere Stadtmauer um die kleiner gewordene Stadt errichten.
Die Stadt hatte 2 Stadttore. Früher führte der gesamte Verkehr durch die enge Stadt.
Noch heute sieht man im Osten und im Westen der Stadt zwei venezianische Steinreliefs des geflügelten Löwen (Symbol des Heiligen Markus) eingemauert..
Im Osten
Im Westen
Am Hauptplatz sind die wichtigsten Bauwerke zu finden:
Rechts der Bischofspalast, vorne in der Mitte die Zisterne, links der städtische Ratssaal mit Loggia (heute Museum), dahinter der frei stehende Turm der Kathedrale und im Mittelpunkt die Kathedrale Sveta Marija.
Wenn im Sommer die Scharen an Bustouristen abends die Stadt wieder verlassen haben, ist es ruhig und auf dem Platz am schönsten.
am Hauptplatz
Man sitzt bei einem Glas Wein oder einem guten Karlovacko vor der Konoba, die Pflastersteine auf dem Platz haben die Wärme des Tages gespeichert und geben sie langsam ab, zahlreiche Mauersegler jagen mit ihrem typischen Ruf um die Kirchenfassade und um den Turm. Wenn man Glück hat, klingt leise Musik aus der Kathedrale, denn in jedem Sommer finden regelmäßige musikalische Abende mit namhaften Interpreten in Osor statt.
An der Westseite der Kathedrale befindet sich die kleine Kirche Sankt Gaudentius. (15.Jhd)
In der Nähe von Sankt Gaudentius kann man in einer Mauer auch noch Ornamente aus Stein entdecken, die auf den früheren Reichtum der Stadt schließen lassen.
In den Mauern der Stadt kann man eine Besonderheit finden:
den Mittelmeerlerchensporn, der endemisch nur in den Mauern der Stadt Osor wächst.
Als wir im April in Osor waren, war nur wenig los.
Wir hatten auf dem Campingplatz auf der anderen Seite der Drehbrücke einen schönen Platz gefunden.
Jeden Morgen und jeden Abend konnten wir beobachten, wie um 9 Uhr und um 17 Uhr die Brücke im Handbetrieb geöffnet wurde, um großen Segel- und Motorbooten die Durchfahrt zu ermöglichen.
Der ca 100m lange und 11m breite Kanal ist schon sehr alt. Man vermutet, dass die Meerenge „Kavada“ ( Cavanella“) unter der Herrschaft der Römer gegraben wurde. Früher mussten die Schiffe oder die Ladung mühsam auf Walzen über die Landenge geschoben werden. Der gesamte Warenhandel auf der Insel wurde von Osor kontrolliert, mit Steuern belegt und verschaffte der Stadt Wohlstand.
Als die Segelschiffe größer wurden und das Kreuzen beim Segeln beherrscht wurde, verlor Osor als Hafenstadt seine Bedeutung. Dies war zudem die Zeit der großen Malariaepidemie.
Beim Spaziergang durch die Stadt auf den glatten, buckligen Pflastersteinen in den wenigen engen Gassen fallen zahlreiche Bronzeskulpturen auf, die meisten davon zum Thema Musik.
Die kroatischen Künstler F. Krsinic und I. Mestrovic nützen die gesamte Stadt als Ausstellungsraum.
Vor dem Glockenturm
Jakov Gotovac ( 1894 – 1982)
Jugoslawischer Komponist und Dirigent
Kleiner Marder mit Schrifttafel
Ist nicht Kuna = Marder??
( handelt es sich um eine (alt)-kroatische Inschrift??)
So oder ähnlich könnte man sie entziffern:
Godine 1018 u OSORU prvi .. put
spomenuta kuna kao platezu hrvata
o 980 godsnijci spomenak hrvatskoj kuni
podize drustvo priatella osora
Wer kann sie korrigieren /übersetzen?
edit am 29.4.: Übersetzung
Im Jahre 1018 wurde in Osor zum erstenmal Kuna als Zahlungsmittel der Kroaten erwähnt.
Anläßlich 980 Jahre Kuna hat die Gesellschaft der Freunde Osor dieses Monument errichtet
Flötenspieler gegenüber des Bischofspalastes
Kroatische Komponisten und Dirigenten
Stjepan Sulek (1914-1986) Dora Pejacevic (1885-1923) Igor Kuljeric (1938-2000)
Verlässt man die Stadt am östlichen Tor, führt ein schöner Weg zwischen Steinmauern und Schafweiden zur Bucht von Bijar
Man gelangt man zu den Ruinen eines Franziskanerlosters .
Das Kloster
Glagolitische Inschrift an einem Türstock (Es soll 1633 heißen und zeigt die Vergrößerung der ehemaligen Kirche an)
Das Kloster wurde 1841 verlassen
Im April hatte das Wasser der Adria nur 17 Grad, zum Baden war es einfach noch zu kalt.
Aber rund um Osor konnte man schöne Spaziergänge und Wanderungen unternehmen und hatte immer wieder hübsche Ausblicke.
Ein Bericht über eine längere Wanderung befindet sich hier
Am Kanal machten wir eine interessante Entdeckung. Offensichtlich gab es schon immer längere Wartezeiten an der Brücke. Wahrscheinlich um diese zu verkürzen, gravierten vermutlich die Menschen ein Mühlespiel in eine Steinplatte.
Man kann es heute noch sehen. Vielleicht hatte die Steinzeichnung auch eine andere Bedeutung?
Der Tisch aus Stein
Der Spielplan
Es gibt in Osor eine Reihe von Konobas und Restaurants.
Unser Lieblingsrestaurant war das „Adria“, direkt neben der Brücke.
Meistens saßen wir abends bis lange nach Sonnenuntergang im „Adria“, hatten wir schließlich nur wenige Schritte über die Brücke bis zu unserem Wohnmobil auf dem Campingplatz.
ELMA
Heute leben nicht einmal mehr 100 Bewohner dauerhaft in der Stadt Osor. Zur Römerzeit sollen es mehrere Tausend gewesen sein.
Osor war vom Altertum bis ins 15. Jahrhundert Hauptstadt von Cres und Losinj und ab dem 6. Jahrhundert Bischofssitz.
An allen Ecken der Stadt trifft man noch heute auf Spuren der Geschichte.
Dies beginnt schon bei der Stadtmauer.
Bis ins 15. Jahrhundert umschloss ein Mauerring den Stadtkern. Eine Malariaseuche suchte die Menschen der Stadt heim. Man vermutete, dass die schlechte Luft in der Stadt Ursache des Übels sei und der Bürgermeister ließ deshalb die Stadtmauern niederreißen. Ohne Erfolg, denn nordöstlich der Stadt befanden sich kleine Moorgebiete, in denen sich die Überträger der Krankheit, die Anopheles Stechmücken, vermehren konnten. Doch das wusste man damals noch nicht.
Auch heute noch sind in der Nähe der Stadt noch ein paar sumpfige Wiesen – ein Paradies für Frösche, deren Gesang Nacht für Nacht nach Osor herüber tönt.
Ein großer Teil der Bevölkerung starb.
Die Venezianer ließen später eine weitere Stadtmauer um die kleiner gewordene Stadt errichten.
Die Stadt hatte 2 Stadttore. Früher führte der gesamte Verkehr durch die enge Stadt.
Noch heute sieht man im Osten und im Westen der Stadt zwei venezianische Steinreliefs des geflügelten Löwen (Symbol des Heiligen Markus) eingemauert..
Im Osten
Im Westen
Am Hauptplatz sind die wichtigsten Bauwerke zu finden:
Rechts der Bischofspalast, vorne in der Mitte die Zisterne, links der städtische Ratssaal mit Loggia (heute Museum), dahinter der frei stehende Turm der Kathedrale und im Mittelpunkt die Kathedrale Sveta Marija.
Wenn im Sommer die Scharen an Bustouristen abends die Stadt wieder verlassen haben, ist es ruhig und auf dem Platz am schönsten.
am Hauptplatz
Man sitzt bei einem Glas Wein oder einem guten Karlovacko vor der Konoba, die Pflastersteine auf dem Platz haben die Wärme des Tages gespeichert und geben sie langsam ab, zahlreiche Mauersegler jagen mit ihrem typischen Ruf um die Kirchenfassade und um den Turm. Wenn man Glück hat, klingt leise Musik aus der Kathedrale, denn in jedem Sommer finden regelmäßige musikalische Abende mit namhaften Interpreten in Osor statt.
An der Westseite der Kathedrale befindet sich die kleine Kirche Sankt Gaudentius. (15.Jhd)
In der Nähe von Sankt Gaudentius kann man in einer Mauer auch noch Ornamente aus Stein entdecken, die auf den früheren Reichtum der Stadt schließen lassen.
In den Mauern der Stadt kann man eine Besonderheit finden:
den Mittelmeerlerchensporn, der endemisch nur in den Mauern der Stadt Osor wächst.
Als wir im April in Osor waren, war nur wenig los.
Wir hatten auf dem Campingplatz auf der anderen Seite der Drehbrücke einen schönen Platz gefunden.
Jeden Morgen und jeden Abend konnten wir beobachten, wie um 9 Uhr und um 17 Uhr die Brücke im Handbetrieb geöffnet wurde, um großen Segel- und Motorbooten die Durchfahrt zu ermöglichen.
Der ca 100m lange und 11m breite Kanal ist schon sehr alt. Man vermutet, dass die Meerenge „Kavada“ ( Cavanella“) unter der Herrschaft der Römer gegraben wurde. Früher mussten die Schiffe oder die Ladung mühsam auf Walzen über die Landenge geschoben werden. Der gesamte Warenhandel auf der Insel wurde von Osor kontrolliert, mit Steuern belegt und verschaffte der Stadt Wohlstand.
Als die Segelschiffe größer wurden und das Kreuzen beim Segeln beherrscht wurde, verlor Osor als Hafenstadt seine Bedeutung. Dies war zudem die Zeit der großen Malariaepidemie.
Beim Spaziergang durch die Stadt auf den glatten, buckligen Pflastersteinen in den wenigen engen Gassen fallen zahlreiche Bronzeskulpturen auf, die meisten davon zum Thema Musik.
Die kroatischen Künstler F. Krsinic und I. Mestrovic nützen die gesamte Stadt als Ausstellungsraum.
Vor dem Glockenturm
Jakov Gotovac ( 1894 – 1982)
Jugoslawischer Komponist und Dirigent
Kleiner Marder mit Schrifttafel
Ist nicht Kuna = Marder??
( handelt es sich um eine (alt)-kroatische Inschrift??)
So oder ähnlich könnte man sie entziffern:
Godine 1018 u OSORU prvi .. put
spomenuta kuna kao platezu hrvata
o 980 godsnijci spomenak hrvatskoj kuni
podize drustvo priatella osora
Wer kann sie korrigieren /übersetzen?
edit am 29.4.: Übersetzung
Im Jahre 1018 wurde in Osor zum erstenmal Kuna als Zahlungsmittel der Kroaten erwähnt.
Anläßlich 980 Jahre Kuna hat die Gesellschaft der Freunde Osor dieses Monument errichtet
Flötenspieler gegenüber des Bischofspalastes
Kroatische Komponisten und Dirigenten
Stjepan Sulek (1914-1986) Dora Pejacevic (1885-1923) Igor Kuljeric (1938-2000)
Verlässt man die Stadt am östlichen Tor, führt ein schöner Weg zwischen Steinmauern und Schafweiden zur Bucht von Bijar
Man gelangt man zu den Ruinen eines Franziskanerlosters .
Das Kloster
Glagolitische Inschrift an einem Türstock (Es soll 1633 heißen und zeigt die Vergrößerung der ehemaligen Kirche an)
Das Kloster wurde 1841 verlassen
Im April hatte das Wasser der Adria nur 17 Grad, zum Baden war es einfach noch zu kalt.
Aber rund um Osor konnte man schöne Spaziergänge und Wanderungen unternehmen und hatte immer wieder hübsche Ausblicke.
Ein Bericht über eine längere Wanderung befindet sich hier
Am Kanal machten wir eine interessante Entdeckung. Offensichtlich gab es schon immer längere Wartezeiten an der Brücke. Wahrscheinlich um diese zu verkürzen, gravierten vermutlich die Menschen ein Mühlespiel in eine Steinplatte.
Man kann es heute noch sehen. Vielleicht hatte die Steinzeichnung auch eine andere Bedeutung?
Der Tisch aus Stein
Der Spielplan
Es gibt in Osor eine Reihe von Konobas und Restaurants.
Unser Lieblingsrestaurant war das „Adria“, direkt neben der Brücke.
Meistens saßen wir abends bis lange nach Sonnenuntergang im „Adria“, hatten wir schließlich nur wenige Schritte über die Brücke bis zu unserem Wohnmobil auf dem Campingplatz.
ELMA