aundk
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Ausflug nach Visnjan
– 2.Teil: Besichtigung des Observatoriums
http://www.adriaforum.com/kroatien/ausflug-nach-visnjan-1-teil-stadtrundgang-bildbericht-t44621/
Visnjan Observatory - Overview
Visnjan Observatory is located in the western part of the Istrian highlands, near the city of Porec, Croatia.
Our efforts are directed towards quality science education and advanced astronomy research.
During the past ten years, Visnjan became one of the world´s most prolific discovery sites for the small bodies
in the Solar System. More than 1400 minor planets have been discovered with our 40 cm telescope.
So stellt sich das Visnjaner Observatorium eindrucksvoll auf seiner Webseite der Öffentlichkeit vor.
Mehrfach hatten wir in den vergangenen Tagen im Observatorium angerufen und auf einen Besuchstermin gehofft.
Tagelang ging aber niemand ans Telefon. Dann endlich kam ein Kontakt zustande und man sagte uns eine Besuchsmöglichkeit
für den folgenden Sonntagabend zu.
Schon im Treppenhaus zum Observatorium hoch ließen einige Bilder unsere Neugierde ansteigen.
Diese und viele andere Fotos sind in den vergangenen Jahren entstanden, man kann sie auch auf der Webseite des
Visnjaner Observatoriums sehen.
Im obersten Stock des Hauses empfing uns Herr Korado Korlevic. Herr Korlevic ist Begründer der Visnjaner School of Astronomy,
Herausgeber und Autor zahlreicher wissenschaftlicher Schriften und Preisträger diverser Organisationen. Heute arbeitet er
hauptberuflich als Lehrer und engagiert sich ehrenamtlich im Observatorium.
In den vollgestopften Räumlichkeiten gab er uns eine kleine Einweisung in die Funktionsweise und das Aufgabengebiet
des Observatoriums. (Dem aufmerksamen Leser müsste an dieser Stelle eine Namensgleichheit aufgefallen sein.
Herr Korado Korlevic ist der Enkel des 1915 verstorbenen Entomologen Dr. Antun Korlevic.)
Wie in der Einleitung oben schon ausgeführt, befassen sich die Visnjaner mit der Suche nach
Asteroiden.
Aus Wikipedia:
Als Asteroiden bezeichnet man kleine planetenähnliche Objekte, die sich auf keplerschen Umlaufbahnen um die Sonne bewegen.
In der Terminologie der Astronomen wird ein Asteroid häufig als Kleinplanet oder Planetoid (planetenähnliches Objekt) bezeichnet,
da Asteroid sinngemäß eigentlich für „sternähnliches Objekt“ steht (...), was jedoch nichts mit den tatsächlichen
physikalischen Eigenschaften dieser Himmelskörper
zu tun hat. Asteroiden sind lediglich so klein, dass sie in den meisten Teleskopen – anders als die großen Planeten – wie Sterne
nur punktförmig erscheinen und nicht als Scheibe, daher die Bezeichnung „sternähnlich“.
Bislang sind etwa 220.000 Asteroiden bekannt, wobei die tatsächliche Anzahl wohl in die Millionen gehen dürfte.
Nur die wenigsten haben allerdings mehr als 100 km Durchmesser. Bis 2002 war (1) Ceres der größte bekannte Planetoid.
Diesen Rang musste sie inzwischen abgeben.
Im Kuipergürtel wurden Objekte wie (50000) Quaoar mit 1250 km Durchmesser, (90482) Orcus mit einem Durchmesser
von 1600–1800 km und 2003UB313 mit 2500–3200 km Durchmesser gefunden. Jenseits des Kuipergürtels wurde
Ende 2003 der etwa 1700 km große Asteroid (90377) Sedna entdeckt.
Die Sternwarte unterhält Kontakte mit zahlreichen Observatorien anderer Länder. Genannt wurden u.a. Frankreich,
Spanien, Kuba, USA, Chile, Japan und Korea. So besuchte eine Studentengruppe aus Korea Visnjan im letzten Jahr
(siehe PC-Bildschirm).
(Wir sehen Herrn Korlevic im Kontrollraum des Observatoriums.)
Der ganze Stolz der Visnjaner, die erst seit gut 10 Jahren aktiv sind, ist die hohe Anzahl von 1400 entdeckten Asteroiden.
Eine Schautafel gibt darüber Auskunft:
Im linken oberen Drittel ist das Profil Istriens (Kreis) zu erkennen und in Relation zur Größe der Halbinsel
sind dazu die entdeckten Himmelskörper aufgereiht.
Wir erfuhren auch, dass im Jahr 2007 ein Umzug ansteht. Aufgrund der räumlichen Enge, dem geplanten Einsatz
neuerer Technik und anspruchsvollere Forschungsvorhaben, aber auch die in Visnjan zu erkennende Lichtverschmutzung
veranlasste die Hobbyforscher über eine Standortveränderung nachzudenken. So wird die Sternwarte
im Jahr 2007 in einen Neubau außerhalb umziehen.
Im ca. 3 km entfernten Tican, völlig abseits in einem Waldstück gelegen, bietet der neue und auch höher gelegene Standort
sehr gute Beobachtungsbedingungen.
Tican besteht eigentlich nur aus einem verlassenen Haus und einem alten Kirchlein und
liegt 0,5 km von der Landstraße Visnjan – Karojba entfernt auf einer Lichtung in einem Waldstück.
Hinter den Baumstämmen der Kiefern lässt sich der Neubau in der Bildmitte bereits erahnen.
Schon im letzten Jahr konnten wir die glänzende Kuppel des Turms von der Landstraße Buje- Pula über den
Baumwipfeln erkennen.
Das Gemäuer ist vollständig aus gebrochenem istrischen Stein erstellt und passt sich dadurch den örtlichen Gegebenheiten
hervorragend an.
Die freie Fläche lässt genügend Raum für weitere Aktivitäten des Observatoriums, gerade auch für den Bereich der
Aus- und Weiterbildung, in dem die Visnjaner verstärkt tätig sind (siehe Webseite).
Die aufgestellten Findlinge erinnern in ihrer kreisförmigen Anordnung an Stonehenge, dem vorzeitlichen Observatorium
nahe Salisbury in Südengland. Sie bilden thematisch eine gute Verknüpfung zur neuen Sternwarte,
dem nahen Container mit Messgeräten und anderer technischer Ausrüstung auf dem weitläufigen Gelände.
Altertum trifft auf Hightec.
Astronomy is not the only thing that is going on in Visnjan. We are involved in many educational projects that include many fields.
Our programs offer new and creative methods of teaching science to young people. Recently, we have also started
a workshop on management in science. We strongly believe that in today's rapidly evolving educational and social environment,
students need more than what is offered in government schools.
Ziel der Visnjaner Dozenten um Korado Korlevic ist es auch, Wissensgebiete aus den Bereichen der Physik, Chemie,
Biologie und Geologie methodisch und didaktisch anders als in herkömmlicher Form zu erarbeiten bzw. zu vermitteln.
Jeweils in den Sommermonaten finden unter der Leitung des Observatoriums anspruchsvolle Kurse und Projekte
für Schüler und Studenten statt. Durch Experimente oder Exkursionen erarbeiten sich die Jugendlichen ihre
Erkenntnisse selbst und stellen die Ergebnisse ihrer Gruppenarbeit den anderen Teilnehmern vor.
Somit wird Neugierde geweckt – ja sogar Forschergeist – und der Lerneffekt ist um so größer!
Die Sternwarte ist unter der Telefonnummer (052) 449.212 oder über die interessante Webseite http://www.astro.hr/ zu erreichen.
Fortsetzung:
http://www.adriaforum.com/kroatien/ausflug-nach-visnjan-3-teil-markttag-bildbericht-t44652/
http://www.adriaforum.com/kroatien/ausflug-nach-visnjan-4-teil-zuchtstation-bildbericht-t44663/
LG Klaus
(Bilder: Fenja + Klaus)
P.S.
http://www.adriaforum.com/kroatien/unsere-reiseberichte-t63568/
– 2.Teil: Besichtigung des Observatoriums
http://www.adriaforum.com/kroatien/ausflug-nach-visnjan-1-teil-stadtrundgang-bildbericht-t44621/
Visnjan Observatory - Overview
Visnjan Observatory is located in the western part of the Istrian highlands, near the city of Porec, Croatia.
Our efforts are directed towards quality science education and advanced astronomy research.
During the past ten years, Visnjan became one of the world´s most prolific discovery sites for the small bodies
in the Solar System. More than 1400 minor planets have been discovered with our 40 cm telescope.
So stellt sich das Visnjaner Observatorium eindrucksvoll auf seiner Webseite der Öffentlichkeit vor.
Mehrfach hatten wir in den vergangenen Tagen im Observatorium angerufen und auf einen Besuchstermin gehofft.
Tagelang ging aber niemand ans Telefon. Dann endlich kam ein Kontakt zustande und man sagte uns eine Besuchsmöglichkeit
für den folgenden Sonntagabend zu.
Schon im Treppenhaus zum Observatorium hoch ließen einige Bilder unsere Neugierde ansteigen.
Diese und viele andere Fotos sind in den vergangenen Jahren entstanden, man kann sie auch auf der Webseite des
Visnjaner Observatoriums sehen.
Im obersten Stock des Hauses empfing uns Herr Korado Korlevic. Herr Korlevic ist Begründer der Visnjaner School of Astronomy,
Herausgeber und Autor zahlreicher wissenschaftlicher Schriften und Preisträger diverser Organisationen. Heute arbeitet er
hauptberuflich als Lehrer und engagiert sich ehrenamtlich im Observatorium.
In den vollgestopften Räumlichkeiten gab er uns eine kleine Einweisung in die Funktionsweise und das Aufgabengebiet
des Observatoriums. (Dem aufmerksamen Leser müsste an dieser Stelle eine Namensgleichheit aufgefallen sein.
Herr Korado Korlevic ist der Enkel des 1915 verstorbenen Entomologen Dr. Antun Korlevic.)
Wie in der Einleitung oben schon ausgeführt, befassen sich die Visnjaner mit der Suche nach
Asteroiden.
Aus Wikipedia:
Als Asteroiden bezeichnet man kleine planetenähnliche Objekte, die sich auf keplerschen Umlaufbahnen um die Sonne bewegen.
In der Terminologie der Astronomen wird ein Asteroid häufig als Kleinplanet oder Planetoid (planetenähnliches Objekt) bezeichnet,
da Asteroid sinngemäß eigentlich für „sternähnliches Objekt“ steht (...), was jedoch nichts mit den tatsächlichen
physikalischen Eigenschaften dieser Himmelskörper
zu tun hat. Asteroiden sind lediglich so klein, dass sie in den meisten Teleskopen – anders als die großen Planeten – wie Sterne
nur punktförmig erscheinen und nicht als Scheibe, daher die Bezeichnung „sternähnlich“.
Bislang sind etwa 220.000 Asteroiden bekannt, wobei die tatsächliche Anzahl wohl in die Millionen gehen dürfte.
Nur die wenigsten haben allerdings mehr als 100 km Durchmesser. Bis 2002 war (1) Ceres der größte bekannte Planetoid.
Diesen Rang musste sie inzwischen abgeben.
Im Kuipergürtel wurden Objekte wie (50000) Quaoar mit 1250 km Durchmesser, (90482) Orcus mit einem Durchmesser
von 1600–1800 km und 2003UB313 mit 2500–3200 km Durchmesser gefunden. Jenseits des Kuipergürtels wurde
Ende 2003 der etwa 1700 km große Asteroid (90377) Sedna entdeckt.
Die Sternwarte unterhält Kontakte mit zahlreichen Observatorien anderer Länder. Genannt wurden u.a. Frankreich,
Spanien, Kuba, USA, Chile, Japan und Korea. So besuchte eine Studentengruppe aus Korea Visnjan im letzten Jahr
(siehe PC-Bildschirm).
(Wir sehen Herrn Korlevic im Kontrollraum des Observatoriums.)
Der ganze Stolz der Visnjaner, die erst seit gut 10 Jahren aktiv sind, ist die hohe Anzahl von 1400 entdeckten Asteroiden.
Eine Schautafel gibt darüber Auskunft:
Im linken oberen Drittel ist das Profil Istriens (Kreis) zu erkennen und in Relation zur Größe der Halbinsel
sind dazu die entdeckten Himmelskörper aufgereiht.
Wir erfuhren auch, dass im Jahr 2007 ein Umzug ansteht. Aufgrund der räumlichen Enge, dem geplanten Einsatz
neuerer Technik und anspruchsvollere Forschungsvorhaben, aber auch die in Visnjan zu erkennende Lichtverschmutzung
veranlasste die Hobbyforscher über eine Standortveränderung nachzudenken. So wird die Sternwarte
im Jahr 2007 in einen Neubau außerhalb umziehen.
Im ca. 3 km entfernten Tican, völlig abseits in einem Waldstück gelegen, bietet der neue und auch höher gelegene Standort
sehr gute Beobachtungsbedingungen.
Tican besteht eigentlich nur aus einem verlassenen Haus und einem alten Kirchlein und
liegt 0,5 km von der Landstraße Visnjan – Karojba entfernt auf einer Lichtung in einem Waldstück.
Hinter den Baumstämmen der Kiefern lässt sich der Neubau in der Bildmitte bereits erahnen.
Schon im letzten Jahr konnten wir die glänzende Kuppel des Turms von der Landstraße Buje- Pula über den
Baumwipfeln erkennen.
Das Gemäuer ist vollständig aus gebrochenem istrischen Stein erstellt und passt sich dadurch den örtlichen Gegebenheiten
hervorragend an.
Die freie Fläche lässt genügend Raum für weitere Aktivitäten des Observatoriums, gerade auch für den Bereich der
Aus- und Weiterbildung, in dem die Visnjaner verstärkt tätig sind (siehe Webseite).
Die aufgestellten Findlinge erinnern in ihrer kreisförmigen Anordnung an Stonehenge, dem vorzeitlichen Observatorium
nahe Salisbury in Südengland. Sie bilden thematisch eine gute Verknüpfung zur neuen Sternwarte,
dem nahen Container mit Messgeräten und anderer technischer Ausrüstung auf dem weitläufigen Gelände.
Altertum trifft auf Hightec.
Astronomy is not the only thing that is going on in Visnjan. We are involved in many educational projects that include many fields.
Our programs offer new and creative methods of teaching science to young people. Recently, we have also started
a workshop on management in science. We strongly believe that in today's rapidly evolving educational and social environment,
students need more than what is offered in government schools.
Ziel der Visnjaner Dozenten um Korado Korlevic ist es auch, Wissensgebiete aus den Bereichen der Physik, Chemie,
Biologie und Geologie methodisch und didaktisch anders als in herkömmlicher Form zu erarbeiten bzw. zu vermitteln.
Jeweils in den Sommermonaten finden unter der Leitung des Observatoriums anspruchsvolle Kurse und Projekte
für Schüler und Studenten statt. Durch Experimente oder Exkursionen erarbeiten sich die Jugendlichen ihre
Erkenntnisse selbst und stellen die Ergebnisse ihrer Gruppenarbeit den anderen Teilnehmern vor.
Somit wird Neugierde geweckt – ja sogar Forschergeist – und der Lerneffekt ist um so größer!
Die Sternwarte ist unter der Telefonnummer (052) 449.212 oder über die interessante Webseite http://www.astro.hr/ zu erreichen.
Fortsetzung:
http://www.adriaforum.com/kroatien/ausflug-nach-visnjan-3-teil-markttag-bildbericht-t44652/
http://www.adriaforum.com/kroatien/ausflug-nach-visnjan-4-teil-zuchtstation-bildbericht-t44663/
LG Klaus
(Bilder: Fenja + Klaus)
P.S.
http://www.adriaforum.com/kroatien/unsere-reiseberichte-t63568/