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Olifan
Guest
Bergwanderung auf den Veli Planik
Einer der attraktivsten und meistbesuchten Wanderwege Istriens ist der Weg von Brgudac über Korita auf den Veli Planik (1272 m) im Cicarija-Gebirge. Die reine Gehzeit beträgt ca. 4 Stunden; für die gesamte Wanderung mit ausgedehnten Pausen sollten man gut und gerne 5 Stunden einkalkulieren. Diese Tour ist auch geeignet für Familien mit Kindern, da sie ungefährlich und recht erlebnisreich ist.
Ausgangspunkt ist der kleine Ort Brgudac (Bergozza, 727 m), der zur Gemeinde Lanisce gehört und im nordöstlichen Teil Istriens liegt. Um nach Brgudac zu gelangen, biegt man ungefähr auf halber Strecke zwischen Lupoglav und Lanisce von der Straße ab und befährt eine ca. 3 km lange Sack-Straße, die in dem kleinen Bergdorf endet. Von Porec aus benötigt man für die 75 km lange Anreise ca. 1 Stunde mit dem Auto.
In Brgudac erinnert eine Gedenktafel (neben dem alten Schulhaus) an die Opfer der Zwangs-Italienisierung. Immer wieder kam es im Zuge der Annexion (Vertrag von Rapallo 1920) zu Vertreibungen oder Gewaltakten gegen die Bevölkerung (Ausrottung ganzer Familien), weil sie sich gegen das Verbot die kroatische Sprache zu sprechen, auflehnten. Was zur Folge hatte, dass sie nun ihrerseits durch bewaffnete Aufstände und Partisanenkämpfe gegen die Denationalisierung und Diktatur der italienischen Faschisten zu Felde zogen.
(für geschichtlich Interessierte: http://de.wikipedia.org/wiki/Foibe-Massaker )
Mit Abschluss des Friedensvertrages (1947) gestanden die Siegermächte, den von Italien annektierten Teilen Kroatiens das Recht zu, sich wieder dem Mutterland anzuschließen.
Ein Vermächtnis aus dieser Zeit sind die uns allen bekannten zweisprachigen Ortstafeln in Istrien.
Zunächst führt ein beschilderter Pfad durch lichte Laubwälder recht steil in Serpentinen bergauf, bis man ein Karst-Plateau erreicht, welches einen phantastischen Blick auf den westlichen Teil Istriens ermöglicht. Etwas oberhalb befindet sich eine Quelle mit frischem Trinkwasser. In zehn miteinander verbundenen, künstlich angelegten Becken sprudelt sie kaskadenartig nach unten. Hier sollte man nicht vergessen seine Trinkflasche aufzufüllen. Ein Stückchen unterhalb befindet sich ein idyllischer Bergteich, der von der Quelle gespeist wird.
Weiter geht es durch Wachholder-, Ginster- und Kiefern-Gesträuch.
Nach ca. 200 m erreicht man die Hütte Korita (1010m). Auf dem großzügigen Arial rund um die Hütte befindet sich ein Grillplatz und es sind eine große Anzahl fest installierter Holztische und -bänke vorhanden. Meist ist diese an den Wochenenden bewirtschaftet und bietet nach Absprache mit Aldo, dem Hüttenwirt mobil: 098390346 auch Übernachtungsmöglichkeit im Matratzenlager.
Von der Hütte aus wandert man ca. 300 m auf einem Forstweg bergab bis ein nicht zu übersehendes Schild nach links in einen schmalen Pfad weist.
Durch immergrüne Macchia geht es bergauf bis zu einem Hochplateau. Erstmals sehen wir das Ziel unserer Wanderung vor uns liegen, den Berg Veli Planik. Hier wachsen unzählige Silberdisteln und hie und da entdeckt man die herzförmigen Blätter des im Frühjahr blühenden Alpenveilchens.
Man folgt den Markierungsstangen entlang des Plateaurückens und taucht bald darauf in den Schatten spendenden, üppigen Buchenwald ein. Auf schmalen Wegen gesäumt von Farnen folgt man den roten, vom IPP (kroatischen Alpenverein) markierten Wegweisern an den Bäumen. Da die laubbedeckten Wege im Herbst meist schwer zu erkennen sind, braucht man schon etwas pfadfinderische Fähigkeiten, um die rotweißen punktförmigen Markierungen an den Bäumen nicht zu übersehen, die um diese Jahreszeit die einzigen Orientierungshilfen sind.
Nun wandert man ca. 1 Stunde lang durch hohen Laubwald, an Felsen vorbei, die mit sattgrünen Moosen bedeckt sind.
Mal geht es sanft bergauf, mal wieder bergab, entlang eines Bergsattels oder durch einen Hohlweg. Ein letzter etwas steilerer Anstieg zeigt, dass wir uns unserem Ziel nähern; bis sich ganz unerwartet der Wald lichtet und einen atemberaubenden Rundblick eröffnet.
- Welcher uns, auf Grund von nicht so gutem Wetter, leider vorenthalten blieb. -
Man hat den Gipfel des 1272 m hohen Veli Planik erreicht.
Bei klarem schönen Wetter sieht man: Rijeka, das Ucka-Gebirge, Medulin und blickt über den westlichen Teil Istriens bis zum Meer. Etwas unterhalb sieht man die Erhebung des etwas kleineren Mali Planik (1256 m) liegen.
Bevor man nach einer verdienten Pause den Rückweg antritt, sollte man nicht vergessen, sich in das Gipfelheft einzutragen, welches in einer roten Röhre stationiert ist.
Denjenigen, die auch einmal im Frühjahr oder Herbst das traumhafte bergige Hinterland Istriens erkunden möchten, können wir diese Tour sehr empfehlen.
Wir danken unserer 4-beinigen Begleiterin Kisha, unserem Leihhund für ihren unermüdlichen Einsatz bei der Suche nach den richtigen Pfaden, sowie deren Mitwirkung als Protagonistin und Fotomodel in diesem Reisebericht.
„Genieße jeden Tag – was immer er auch bringt – Du wirst ihn so kein zweites Mal erleben!“
Einer der attraktivsten und meistbesuchten Wanderwege Istriens ist der Weg von Brgudac über Korita auf den Veli Planik (1272 m) im Cicarija-Gebirge. Die reine Gehzeit beträgt ca. 4 Stunden; für die gesamte Wanderung mit ausgedehnten Pausen sollten man gut und gerne 5 Stunden einkalkulieren. Diese Tour ist auch geeignet für Familien mit Kindern, da sie ungefährlich und recht erlebnisreich ist.
Ausgangspunkt ist der kleine Ort Brgudac (Bergozza, 727 m), der zur Gemeinde Lanisce gehört und im nordöstlichen Teil Istriens liegt. Um nach Brgudac zu gelangen, biegt man ungefähr auf halber Strecke zwischen Lupoglav und Lanisce von der Straße ab und befährt eine ca. 3 km lange Sack-Straße, die in dem kleinen Bergdorf endet. Von Porec aus benötigt man für die 75 km lange Anreise ca. 1 Stunde mit dem Auto.
In Brgudac erinnert eine Gedenktafel (neben dem alten Schulhaus) an die Opfer der Zwangs-Italienisierung. Immer wieder kam es im Zuge der Annexion (Vertrag von Rapallo 1920) zu Vertreibungen oder Gewaltakten gegen die Bevölkerung (Ausrottung ganzer Familien), weil sie sich gegen das Verbot die kroatische Sprache zu sprechen, auflehnten. Was zur Folge hatte, dass sie nun ihrerseits durch bewaffnete Aufstände und Partisanenkämpfe gegen die Denationalisierung und Diktatur der italienischen Faschisten zu Felde zogen.
(für geschichtlich Interessierte: http://de.wikipedia.org/wiki/Foibe-Massaker )
Mit Abschluss des Friedensvertrages (1947) gestanden die Siegermächte, den von Italien annektierten Teilen Kroatiens das Recht zu, sich wieder dem Mutterland anzuschließen.
Ein Vermächtnis aus dieser Zeit sind die uns allen bekannten zweisprachigen Ortstafeln in Istrien.
Zunächst führt ein beschilderter Pfad durch lichte Laubwälder recht steil in Serpentinen bergauf, bis man ein Karst-Plateau erreicht, welches einen phantastischen Blick auf den westlichen Teil Istriens ermöglicht. Etwas oberhalb befindet sich eine Quelle mit frischem Trinkwasser. In zehn miteinander verbundenen, künstlich angelegten Becken sprudelt sie kaskadenartig nach unten. Hier sollte man nicht vergessen seine Trinkflasche aufzufüllen. Ein Stückchen unterhalb befindet sich ein idyllischer Bergteich, der von der Quelle gespeist wird.
Weiter geht es durch Wachholder-, Ginster- und Kiefern-Gesträuch.
Nach ca. 200 m erreicht man die Hütte Korita (1010m). Auf dem großzügigen Arial rund um die Hütte befindet sich ein Grillplatz und es sind eine große Anzahl fest installierter Holztische und -bänke vorhanden. Meist ist diese an den Wochenenden bewirtschaftet und bietet nach Absprache mit Aldo, dem Hüttenwirt mobil: 098390346 auch Übernachtungsmöglichkeit im Matratzenlager.
Von der Hütte aus wandert man ca. 300 m auf einem Forstweg bergab bis ein nicht zu übersehendes Schild nach links in einen schmalen Pfad weist.
Durch immergrüne Macchia geht es bergauf bis zu einem Hochplateau. Erstmals sehen wir das Ziel unserer Wanderung vor uns liegen, den Berg Veli Planik. Hier wachsen unzählige Silberdisteln und hie und da entdeckt man die herzförmigen Blätter des im Frühjahr blühenden Alpenveilchens.
Man folgt den Markierungsstangen entlang des Plateaurückens und taucht bald darauf in den Schatten spendenden, üppigen Buchenwald ein. Auf schmalen Wegen gesäumt von Farnen folgt man den roten, vom IPP (kroatischen Alpenverein) markierten Wegweisern an den Bäumen. Da die laubbedeckten Wege im Herbst meist schwer zu erkennen sind, braucht man schon etwas pfadfinderische Fähigkeiten, um die rotweißen punktförmigen Markierungen an den Bäumen nicht zu übersehen, die um diese Jahreszeit die einzigen Orientierungshilfen sind.
Nun wandert man ca. 1 Stunde lang durch hohen Laubwald, an Felsen vorbei, die mit sattgrünen Moosen bedeckt sind.
Mal geht es sanft bergauf, mal wieder bergab, entlang eines Bergsattels oder durch einen Hohlweg. Ein letzter etwas steilerer Anstieg zeigt, dass wir uns unserem Ziel nähern; bis sich ganz unerwartet der Wald lichtet und einen atemberaubenden Rundblick eröffnet.
- Welcher uns, auf Grund von nicht so gutem Wetter, leider vorenthalten blieb. -
Man hat den Gipfel des 1272 m hohen Veli Planik erreicht.
Bei klarem schönen Wetter sieht man: Rijeka, das Ucka-Gebirge, Medulin und blickt über den westlichen Teil Istriens bis zum Meer. Etwas unterhalb sieht man die Erhebung des etwas kleineren Mali Planik (1256 m) liegen.
Bevor man nach einer verdienten Pause den Rückweg antritt, sollte man nicht vergessen, sich in das Gipfelheft einzutragen, welches in einer roten Röhre stationiert ist.
Denjenigen, die auch einmal im Frühjahr oder Herbst das traumhafte bergige Hinterland Istriens erkunden möchten, können wir diese Tour sehr empfehlen.
Wir danken unserer 4-beinigen Begleiterin Kisha, unserem Leihhund für ihren unermüdlichen Einsatz bei der Suche nach den richtigen Pfaden, sowie deren Mitwirkung als Protagonistin und Fotomodel in diesem Reisebericht.
„Genieße jeden Tag – was immer er auch bringt – Du wirst ihn so kein zweites Mal erleben!“