aundk
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Die Salinen von Sekovlje
Sečovlje, ein kleiner Ort an der slowenischen Adriaküste zwischen Portorož und der kroatischen Grenze, ist durch seine Salinen, die im Laufe der Jahrhunderte sehr stark die wirtschaftliche Entwicklung von Piran beeinflusst haben, bekannt geworden. Der natürliche Sumpf, der im Grenzgebiet zwischen Meer und Land entstanden ist, wurde schon im Mittelalter von der Bevölkerung in Salinenfelder umgestaltet.
In der Bildmitte ist der noch aktive Teil der Saline (Areal Lera) zu erkennen, durch den Canal Grande geteilt, dahinter der 1989 stillgelegte Bereich (Areal Fontanigge) mit dem Salzwerkmuseum.
Der Höhenzug im Hintergrund liegt auf kroatischem Boden.
Die Fläche erstreckt sich über 650 ha und ist als Naturpark angelegt. Eine Hälfte davon (Gebiet Lera) wird noch heute für die traditionelle Salzproduktion genutzt. Auf der anderen Fläche, auf der die Salzherstellung aufgegeben wurde (Gebiet Fontanigge), befindet sich ein Salzwerkmuseum (siehe Karte), in dem man sich über die Entwicklung der Salinen und die Lebensweise der Salzbauern durch die Jahrhunderte informieren kann.
Diese beiden genannten Areale können jeweils nur von ihren Eingängen her betreten werden, eine Wanderung von einem Eingang zum anderen ist nicht möglich.
Diese Karte stellte mir Frau Barbara Morgan, Leiterin des Naturparks, für meinen Reiseführer Ausflugstipps für Istrienhttp://www.istrien.info/forum/thema13353.html freundlicherweise zur Verfügung.
Das seichte Wasser in diesem mediterranen Klima schafft einen besonderen Lebensraum. Auf diesem salzigen Boden gedeihen Salzpflanzen, sogenannte Halophyte. Besonders charakteristisch dafür sind der Queller, die Graue Glidermelde und der Strandflieder.
Die Salinen von Sečovlje sind heute ein großes Küstenfeuchtgebiet und damit einer der bedeutendsten Orte für Nist- und Zugvögel. Die Vielfalt der Vogelarten ist hier viel größer als an anderen vergleichbaren Orten. Bis heute wurden 290 Vogelarten festgestellt.
Diese Salinen sind somit in vielerlei Hinsicht von Bedeutung: als Freilichtmuseum zur Dokumentation der herkömmlichen hochwertigen Meeressalzherstellung und weiterhin gemäß der Ramsar-Konvention, entsprechend der EU-Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (bekannt als FFH-Richlinie), als ein Feuchtbiotop von internationalem Rang.
Der Konventionsname Ramsar rührt von der gleichnamigen Stadt im Iran her, in der 1971 von den Teilnehmerstaaten umfangreiche Verträge zum Naturschutz unterzeichnet wurden.
Siehe: http://www.wwf.de/themen/suesswasser/wasserpolitik/ramsar/
Ein typisches Tier in den Salzbecken ist der Salinenkrebs, eine nur wenige Millimeter große, knallrote Planktonart.
Wir erreichten das Naturschutzgebiet von dem Ort Seča aus durch den nördlichen Eingang …
… und fuhren über eine schmale Straße an den Salinenbecken vorbei zu den im Hintergrund liegenden Gebäuden durch.
Die hier gezeigte Arbeitstechnik ist wohl die älteste Methode der Salzgewinnung. Seit über 700 Jahren wird in Handarbeit und traditioneller Technik in Sečovlje Meersalz gewonnen. Meerwasser wird über geschickt miteinander verbundenen Kanälen und Bassins (Salzgärten) so geleitet, dass das Wasser im richtigen Tempo von einem Becken ins andere läuft. Das Salzwasser verdunstet unter der Sonneneinstrahlung mehr und mehr, bis die Lake so konzentriert ist, dass das Meersalz dann in weiteren Becken, den Kristallisationsbecken, als kristallines Salz (Natriumchlorid) ausfällt und auf den Boden sinkt.
Regnet es während des Sommers mehrere Wochen, kann dies das Ende der Erntesaison für das ganze Jahr bedeuten. Ab August kann dann das Salz gewonnen, also abgeschöpft werden.
Früher galt Salz aufgrund der Knappheit als "weißes Gold" und Beamte und Soldaten bekamen es als Lohn ausgezahlt. Daher kommt auch der heutige Begriff Sold.
Über ein breit gefächertes Schienensystem können die Becken von Transportloren erreicht werden. Nach der Befüllung durch die Arbeiter, den Solinarji, …
… werden sie zurück zur Sammelstelle geschoben und das Salz zur weiteren Bearbeitung (reinigen, portionieren) auf große Halden geschaufelt. Auf diese Art und Weise werden hier in den ca. 60 Bassins im Jahr bis zu 8000 t Salz gewonnen.
Das besonders hochwertige Meeressalz aus Sečovlje wird im ganzen Land, übrigens auch in Deutschland, siehe: http://www.essig-oel.de/shop-section-83-salz-und-wuerzmittel.html ,
angeboten.
Nach der Ernte werden die Becken in den Wintermonaten für die neue Saison vorbereitet.
Voraussetzungen für das Errichten von Meerwassersalinen sind:
- ein hoher Salzgehalt des küstennahen Gewässers
- ausdauernde Sonneneinstrahlung
- stetiger Wind
- eine flache Uferregion, um eine ausreichende Anzahl an Salzbassins anlegen zu können
- natürlich möglichst wenig Regen
Auf dem Produktionsgelände befindet sich eine kleine Ausstellung, die einen kleinen Einblick in die frühere Salzgewinnung gibt.
So wird z. B. beim Siedesalz (=Kochsalz) ein anderes Verfahren angewandt. Das Salz wird als Rückstand bei der Verdampfung einer Salzlake (Sole) ...
… in flachen Siedepfannen, die von unten befeuert werden, gewonnen. Das Endprodukt heißt dann Solesalz oder Sudsalz.
(Abfotografiertes Bild in der Ausstellung)
Das in Sečovlje geerntete Meeressalz und andere damit verwandte Produkte wie Kosmetika (Seife, Badesalz, Peeling) oder Bitterschokolade mit einer Prise Salz (!) usw. können in einem Souvenirshop auf dem Gelände erstanden werden.
In einem geschmackvoll eingerichteten Verkaufsraum kann man ruck-zuck …
… einige Euros in nette Erinnerungsstücke anlegen.
Im Areal Fontanigge, in dem die Salzerzeugung vor 40 Jahren aufgegeben wurde, …
… kann man in dem Salzwerkmuseum in einer Ausstellung die traditionellen Herstellungsverfahren der Salzgärtner betrachten.
Dazu muss man den nördlichen Teil des Naturparks verlassen, Richtung Kroatien fahren, die Grenzkontrolle passieren und praktisch im ´Niemandsland´ vor der kroatischen Grenze auf einen Schotterweg rechts abbiegen.
Dieses Bild stellte mir Frau Barbara Morgan, Leiterin des Naturparks, für meinen Reiseführer Ausflugstipps für Istrienhttp://www.istrien.info/forum/thema13353.html freundlicherweise zur Verfügung.
Sečovlje ist in ca. 60 Min. von Poreč aus zu erreichen.
Das Salzwerkmuseum ist in den Sommermonaten vom 1. April bis zum 31. Oktober von 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr geöffnet.
An Eintrittsgeld zahlten wir für 2 Erwachsene und 2 Kinder 6 €.
Tel.: +386/5.6721.330
Fax: +386/5.6721.331
Email: kpss@soline.si
Webseite: www.soline.si + www.kpss.si
LG Klaus
P.S.
Einen Reisebericht über den südlichen Teil des Naturparks, dem Gebiet Fontanigge, findet man bei uns im Forum von Udo, siehe:
Ausflug zu den Salinen von SECOVLJE
http://www.istrien.info/forum/thema6972.html
P.S.
http://www.adriaforum.com/kroatien/unsere-reiseberichte-t63568/
Sečovlje, ein kleiner Ort an der slowenischen Adriaküste zwischen Portorož und der kroatischen Grenze, ist durch seine Salinen, die im Laufe der Jahrhunderte sehr stark die wirtschaftliche Entwicklung von Piran beeinflusst haben, bekannt geworden. Der natürliche Sumpf, der im Grenzgebiet zwischen Meer und Land entstanden ist, wurde schon im Mittelalter von der Bevölkerung in Salinenfelder umgestaltet.
In der Bildmitte ist der noch aktive Teil der Saline (Areal Lera) zu erkennen, durch den Canal Grande geteilt, dahinter der 1989 stillgelegte Bereich (Areal Fontanigge) mit dem Salzwerkmuseum.
Der Höhenzug im Hintergrund liegt auf kroatischem Boden.
Die Fläche erstreckt sich über 650 ha und ist als Naturpark angelegt. Eine Hälfte davon (Gebiet Lera) wird noch heute für die traditionelle Salzproduktion genutzt. Auf der anderen Fläche, auf der die Salzherstellung aufgegeben wurde (Gebiet Fontanigge), befindet sich ein Salzwerkmuseum (siehe Karte), in dem man sich über die Entwicklung der Salinen und die Lebensweise der Salzbauern durch die Jahrhunderte informieren kann.
Diese beiden genannten Areale können jeweils nur von ihren Eingängen her betreten werden, eine Wanderung von einem Eingang zum anderen ist nicht möglich.
Diese Karte stellte mir Frau Barbara Morgan, Leiterin des Naturparks, für meinen Reiseführer Ausflugstipps für Istrienhttp://www.istrien.info/forum/thema13353.html freundlicherweise zur Verfügung.
Das seichte Wasser in diesem mediterranen Klima schafft einen besonderen Lebensraum. Auf diesem salzigen Boden gedeihen Salzpflanzen, sogenannte Halophyte. Besonders charakteristisch dafür sind der Queller, die Graue Glidermelde und der Strandflieder.
Die Salinen von Sečovlje sind heute ein großes Küstenfeuchtgebiet und damit einer der bedeutendsten Orte für Nist- und Zugvögel. Die Vielfalt der Vogelarten ist hier viel größer als an anderen vergleichbaren Orten. Bis heute wurden 290 Vogelarten festgestellt.
Diese Salinen sind somit in vielerlei Hinsicht von Bedeutung: als Freilichtmuseum zur Dokumentation der herkömmlichen hochwertigen Meeressalzherstellung und weiterhin gemäß der Ramsar-Konvention, entsprechend der EU-Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (bekannt als FFH-Richlinie), als ein Feuchtbiotop von internationalem Rang.
Der Konventionsname Ramsar rührt von der gleichnamigen Stadt im Iran her, in der 1971 von den Teilnehmerstaaten umfangreiche Verträge zum Naturschutz unterzeichnet wurden.
Siehe: http://www.wwf.de/themen/suesswasser/wasserpolitik/ramsar/
Ein typisches Tier in den Salzbecken ist der Salinenkrebs, eine nur wenige Millimeter große, knallrote Planktonart.
Wir erreichten das Naturschutzgebiet von dem Ort Seča aus durch den nördlichen Eingang …
… und fuhren über eine schmale Straße an den Salinenbecken vorbei zu den im Hintergrund liegenden Gebäuden durch.
Die hier gezeigte Arbeitstechnik ist wohl die älteste Methode der Salzgewinnung. Seit über 700 Jahren wird in Handarbeit und traditioneller Technik in Sečovlje Meersalz gewonnen. Meerwasser wird über geschickt miteinander verbundenen Kanälen und Bassins (Salzgärten) so geleitet, dass das Wasser im richtigen Tempo von einem Becken ins andere läuft. Das Salzwasser verdunstet unter der Sonneneinstrahlung mehr und mehr, bis die Lake so konzentriert ist, dass das Meersalz dann in weiteren Becken, den Kristallisationsbecken, als kristallines Salz (Natriumchlorid) ausfällt und auf den Boden sinkt.
Regnet es während des Sommers mehrere Wochen, kann dies das Ende der Erntesaison für das ganze Jahr bedeuten. Ab August kann dann das Salz gewonnen, also abgeschöpft werden.
Früher galt Salz aufgrund der Knappheit als "weißes Gold" und Beamte und Soldaten bekamen es als Lohn ausgezahlt. Daher kommt auch der heutige Begriff Sold.
Über ein breit gefächertes Schienensystem können die Becken von Transportloren erreicht werden. Nach der Befüllung durch die Arbeiter, den Solinarji, …
… werden sie zurück zur Sammelstelle geschoben und das Salz zur weiteren Bearbeitung (reinigen, portionieren) auf große Halden geschaufelt. Auf diese Art und Weise werden hier in den ca. 60 Bassins im Jahr bis zu 8000 t Salz gewonnen.
Das besonders hochwertige Meeressalz aus Sečovlje wird im ganzen Land, übrigens auch in Deutschland, siehe: http://www.essig-oel.de/shop-section-83-salz-und-wuerzmittel.html ,
angeboten.
Nach der Ernte werden die Becken in den Wintermonaten für die neue Saison vorbereitet.
Voraussetzungen für das Errichten von Meerwassersalinen sind:
- ein hoher Salzgehalt des küstennahen Gewässers
- ausdauernde Sonneneinstrahlung
- stetiger Wind
- eine flache Uferregion, um eine ausreichende Anzahl an Salzbassins anlegen zu können
- natürlich möglichst wenig Regen
Auf dem Produktionsgelände befindet sich eine kleine Ausstellung, die einen kleinen Einblick in die frühere Salzgewinnung gibt.
So wird z. B. beim Siedesalz (=Kochsalz) ein anderes Verfahren angewandt. Das Salz wird als Rückstand bei der Verdampfung einer Salzlake (Sole) ...
… in flachen Siedepfannen, die von unten befeuert werden, gewonnen. Das Endprodukt heißt dann Solesalz oder Sudsalz.
(Abfotografiertes Bild in der Ausstellung)
Das in Sečovlje geerntete Meeressalz und andere damit verwandte Produkte wie Kosmetika (Seife, Badesalz, Peeling) oder Bitterschokolade mit einer Prise Salz (!) usw. können in einem Souvenirshop auf dem Gelände erstanden werden.
In einem geschmackvoll eingerichteten Verkaufsraum kann man ruck-zuck …
… einige Euros in nette Erinnerungsstücke anlegen.
Im Areal Fontanigge, in dem die Salzerzeugung vor 40 Jahren aufgegeben wurde, …
… kann man in dem Salzwerkmuseum in einer Ausstellung die traditionellen Herstellungsverfahren der Salzgärtner betrachten.
Dazu muss man den nördlichen Teil des Naturparks verlassen, Richtung Kroatien fahren, die Grenzkontrolle passieren und praktisch im ´Niemandsland´ vor der kroatischen Grenze auf einen Schotterweg rechts abbiegen.
Dieses Bild stellte mir Frau Barbara Morgan, Leiterin des Naturparks, für meinen Reiseführer Ausflugstipps für Istrienhttp://www.istrien.info/forum/thema13353.html freundlicherweise zur Verfügung.
Sečovlje ist in ca. 60 Min. von Poreč aus zu erreichen.
Das Salzwerkmuseum ist in den Sommermonaten vom 1. April bis zum 31. Oktober von 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr geöffnet.
An Eintrittsgeld zahlten wir für 2 Erwachsene und 2 Kinder 6 €.
Tel.: +386/5.6721.330
Fax: +386/5.6721.331
Email: kpss@soline.si
Webseite: www.soline.si + www.kpss.si
LG Klaus
P.S.
Einen Reisebericht über den südlichen Teil des Naturparks, dem Gebiet Fontanigge, findet man bei uns im Forum von Udo, siehe:
Ausflug zu den Salinen von SECOVLJE
http://www.istrien.info/forum/thema6972.html
P.S.
http://www.adriaforum.com/kroatien/unsere-reiseberichte-t63568/