V
vadda
Guest
„Aus Bergen geschmiedet, in Wälder eingekleidet,
Nach Lilien und Jasmin duftend, im Herzen des Balkans,
Meine und deine Heimat, Bosnien und Herzegowina.“
(Salih Čavkić)
Davon wollten wir uns in diesem Jahr überzeugen.
Auf der Hinfahrt haben wir wieder für einige Tage Station im kroatischen Storchendorf Čigoć gemacht (für Insider: und dort sehr nette Leute kennen gelernt ). (Weitere Bilder: Das grüne Herz Kroatiens – Lonjsko Polje )
Von dort aus war nach wenigen Kilometern entlang der Save der Grenzübergang nach BiH bei Jasenovac erreicht. Hier mündet die Una in die Save (und ich mache kein Foto, grrr).
Die bosnischen Grenzer wollten wohl wissen, ob wir das Land nur als Transitland benutzen wollten oder als Urlaubsland. Mit Händen und Füßen konnten wir ihnen klarmachen, dass wir einige Zeit hier verbringen wollten. Sichtlich erfreut schauten sie nur kurz in unsere Schränke und wir konnten weiterfahren.
In Bosanska Dubica fanden wir einen großen Parkplatz auf dem wir unser Frühstück einnehmen wollten. Nach wenigen Minuten klopfte ein Mütterchen an die Tür und streckte mir die offene Hand entgegen: „Zwei Mark“. Nach meinem Kopfschütteln: „eine Mark“ aber nach meiner erneuten Ablehnung zog sie von dannen. Heute ärgere ich mich über meine Reaktion. Das Mütterchen wohnte wohl neben diesem riesigen Platz, auf dem auch einige LKW standen und kassierte vielleicht zu Recht Parkgebühren. Auf jeden Fall waren wir bald auf und davon.
Kurz darauf (TomTom versagt in BiH) hatten wir uns - dank Bergzieges mangelnder Kenntnis sowohl im Kartenlesen als auch im Entziffern der Hinweisschilder in kyrillischer Schrift - verfahren. Ich hatte kaum angehalten, um selbst die Karte zu studieren da klopfte es schon an die Tür: „Ja wo wollt´s ihr denn hi?“ Ein überaus freundlicher, vermutlich bayrischer Bosniake (Bosniaken machen hier im Kanton Una-Sana 94% der Bevölkerung aus) erklärte uns den Weg nach Bosanska Krupa.
Und auf einmal sahen wir sie: die Una! Ziemlich abrupt stieg ich auf die Bremse – war das ein toller Anblick!
Kurz vor Bosanska Krupa suchten wir das “Una Kamp“, wo wir einige Tage verbringen wollten. Dazu sollten wir hier den Fluß überqueren.
„Hier fahre ich nicht weiter“ lautete der schrille Kommentar von Irmgard. Sie lotste mich wieder rückwärts von der Brücke (und dabei fast in den Abgrund). Einer Frau haben wir da wohl den Eindruck vermittelt, wir seien Russen (?): „Dawei, dawei“ meinte sie und zeigte uns gestenreich, wie wir die Löcher in der Brücke umkurven sollten. Also Augen zu und drüber. Auf einer schmalen Schotterstrecke fuhren wir dann die wenigen Kilometer zum Camp.
Ganz alleine standen wir auf diesem Campingplatz (LINK), der sich wunderschön gelegen mit absoluter Sauberkeit und Super-Sanitäranlagen präsentierte (Später sollten wir erfahren, dass auf Grund mangelnden Besuches der Platz geschlossen werden könnte – hoffentlich nicht!).
Nach einem erfrischenden Bad in der glasklaren, 17 Grad warmen Una…
…konnte ich das bislang Erlebte festhalten.
Was wir auf der Brücke wegen unserer „geschlossenen“ Augen nicht gesehen hatten war dieses Bild, das sich uns am nächsten Morgen bot.
Aber von unseren weiteren „Aussichten“ in den nächsten Tagen mehr.
Es grüßen herzlich,
Bergziege Irmgard und vadda Klaus
PS: Gerade auf der Homepage des Campingplatzes entdeckt:
"ACHTUNG:
Änderung der Zufahrt zum UNAKAMP
Unsere Brücke über die Una zu unserem Campingplatz wird endlich restauriert. Endlich nach jahrelanger Wartezeit, werden sie am Montag den 22.08.11 mit den Arbeiten beginnen.
Das bedeutet, das kein Autoverkehr zu unserem Platz möglich ist. Daher müssen unsere Gäste bei unserem Verwalter Idriz Adilovic parken und mit dem Boot über den Fluss UNA übersetzen.
Er wohnt ggü. vom Platz.
Ihr könnt dann auch jederzeit mit dem Floß alleine übersetzen.
Für die Unannehmlichkeiten möchten wir uns entschuldigen."
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