aundk
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Mit Klaus zur Wallfahrtskirche Sv. Foška
Das Handy klingelte und unser Freund Klaus meldete sich. „Heute ist so trübes Wetter, da kann man nicht am Strand liegen.
Wollt ihr mit mir übers Land fahren?“
Da er als Ausflugsziel die Wallfahrtskirche Sv. Foška vorschlug, war unsere Neugierde geweckt.
Im letzten Urlaub hatten wir schon versucht sie zu finden, aber vergeblich.
Die Kirche liegt in einem dünn besiedelten Landstrich im Raum Bale–Barbariga–Vodnjan und ist nur mit
Ortskenntnissen zu finden. An der Landstraße Bale – Pula weist mittlerweile ein Straßenschild auf das Bauwerk hin.
Wir bogen von der Landstraße Richtung Westen ab und folgten dem Verlauf des schmalen Weges, man kennt es schon: rechtsrum-linksrum-rechtsrum-linksrum, das Lenkrad steht einfach nicht still.
Am Wegesrand standen immer wieder von Hirten errichtete Kazuni, diese typischen, aus gestapelten Steinen
errichteten Unterstände für Mensch, Tier und Feldgerät.
Nach ca. 10 minütiger Fahrt durch Olivenhaine, Macchia und Weiden erreicht man den Weiler Golubovo. Hier bogen wir in
eine sog. Weiße Straße, auch Makadamweg genannt, Richtung Süden ein. Wie auf dem Bild zu erkennen ist,
handelt es sich um eine holprige, mit Schlaglöchern übersähte Piste, dicht umsäumt von undurchdringlichem Buschwerk.
Gut 5 Minuten zuckelten wir hinter Klaus her und ...
... dann erreichten wir die Wallfahrtskirche Sv. Foška. Sehr beeindruckend steht sie auf weiter Flur völlig allein an der
sehr lange genutzten alten römischen Heerstraße.
Die im 7. Jh. entstandene Kirche wurde zuerst im 12. Jh. und dann im 16. und 17. Jh. ausgebaut. Schon vorher,
zu Zeiten des oströmischen Reiches, hatte man wundersame Strahlungen an dieser Stelle bemerkt. Auch wurde damals schon von
Linderung und Heilung körperlicher Gebrechen berichtet. Zu Ehren der hl. Foska (235-250 n. Chr.),
die als 15 jähriges Mädchen aufgrund ihres christlichen Glaubens in Ravenna geköpft wurde, benannte man
dieses Kirchlein nach ihr und ordnete diese Heilkraft der Heiliggesprochenen zu.
Die nicht zu erklärenden Heilungsprozesse, von denen Besucher immer wieder berichteten, machten diese
Stelle zu einem Wallfahrtsort, so dass im 16. Jh. eine geräumige Vorhalle für die Pilger angebaut wurde.
Tatsächlich gehen messbare Strahlen, ziemlich genau dort wo Kersten, Klaus und Hündin Susi sitzen, vom Erdinneren aus.
Klaus und auch Anita berichteten nach längerem Ausharren auf der Sitzbank von einem Kribbeln und Wärmegefühl in
den Füßen und Beinen.
Ich bekam nach einer Weile nur Kopfschmerzen (das kann auch an den Aspirin vom Vorabend gelegen haben).
Zahlreiche Dankesgaben zieren den Kirchenbereich, wie auch hier in der Trockenmauer.
An einem errichteten Kreuz wurden als Gaben Halsketten, Rosenkränze und Blumen hinterlassen. Aber auch so seltsame
Dinge wie Autoschlüssel, Kugelschreiber, Visitenkarten, Haarspangen oder Bilder.
Susi erfreute sich stattdessen eines kühlen Schluckes Regenwasser.
Jedes Eckchen wurde genutzt, um ein Dankeschön zu sagen.
Die dreischiffige Basilika Sv. Foška mit ihren drei Apsiden (Apsis=halbrunde Altarnische)
war einst im Inneren bemalt, heute aber sind nur noch Freskenfragmente erhalten.
Am besten erhalten ist die Szene der Himmelfahrt Christi im Bogen der mittleren Apsis.
Bei unserem Besuch mit Klaus an einem Mittwoch war die Kirche leider verschlossen. Durch die vergitterten
Fenster konnte man im schummrigen Licht nur undeutlich das Innere erkennen. So beschlossen wir am
darauf folgenden Sonntag zurück zu kommen. Sonntags ist die Kirche ab 14 Uhr geöffnet,
um 17 Uhr beginnt ein Gottesdienst.
Als Wallfahrtsort erfreut sich die Sv. Foška immer größerer Beliebtheit. Die geparkten Autos vor der Kirche
zeigten Kfz.-Kennzeichen aus Italien, Slowenien und Kroatien. Die Medien in diesen Ländern berichten immer wieder
über vielfältige Heilungen und Wunder.
Das bestätigte auch das ausgelegte Gästebuch. Zahlreiche Einträge schienen von Genesenen geschrieben worden sein.
Immer wieder las ich unter den Eintragungen die Worte: Hvala, hvala, hvala!
Die Kirche selbst befindet sich in einem jämmerlichen Zustand. So waren sonntags für den Gottesdienst fleißige Hände
dabei, den nur in einer Woche herabgerieselten Putz von den Sitzbänken zu wischen.
Ein Grafik an der Wand gibt in Kroatisch und Italienisch Auskunft über die Abfolge der baulichen Veränderungen der Kirche.
Früher war der Vorbau mal überdacht, 1956 brach das Dach aber ein und fehlende finanzielle Mittel verhinderten die Renovierung.
Zum Abschluss des Ausflugs kehrten wir in Svetvincenat auf einen Cappuccino ein.
LG Klaus
(Bilder: Fenja + Klaus)
P.S.
http://www.adriaforum.com/kroatien/unsere-reiseberichte-t63568/
Das Handy klingelte und unser Freund Klaus meldete sich. „Heute ist so trübes Wetter, da kann man nicht am Strand liegen.
Wollt ihr mit mir übers Land fahren?“
Da er als Ausflugsziel die Wallfahrtskirche Sv. Foška vorschlug, war unsere Neugierde geweckt.
Im letzten Urlaub hatten wir schon versucht sie zu finden, aber vergeblich.
Die Kirche liegt in einem dünn besiedelten Landstrich im Raum Bale–Barbariga–Vodnjan und ist nur mit
Ortskenntnissen zu finden. An der Landstraße Bale – Pula weist mittlerweile ein Straßenschild auf das Bauwerk hin.
Wir bogen von der Landstraße Richtung Westen ab und folgten dem Verlauf des schmalen Weges, man kennt es schon: rechtsrum-linksrum-rechtsrum-linksrum, das Lenkrad steht einfach nicht still.
Am Wegesrand standen immer wieder von Hirten errichtete Kazuni, diese typischen, aus gestapelten Steinen
errichteten Unterstände für Mensch, Tier und Feldgerät.
Nach ca. 10 minütiger Fahrt durch Olivenhaine, Macchia und Weiden erreicht man den Weiler Golubovo. Hier bogen wir in
eine sog. Weiße Straße, auch Makadamweg genannt, Richtung Süden ein. Wie auf dem Bild zu erkennen ist,
handelt es sich um eine holprige, mit Schlaglöchern übersähte Piste, dicht umsäumt von undurchdringlichem Buschwerk.
Gut 5 Minuten zuckelten wir hinter Klaus her und ...
... dann erreichten wir die Wallfahrtskirche Sv. Foška. Sehr beeindruckend steht sie auf weiter Flur völlig allein an der
sehr lange genutzten alten römischen Heerstraße.
Die im 7. Jh. entstandene Kirche wurde zuerst im 12. Jh. und dann im 16. und 17. Jh. ausgebaut. Schon vorher,
zu Zeiten des oströmischen Reiches, hatte man wundersame Strahlungen an dieser Stelle bemerkt. Auch wurde damals schon von
Linderung und Heilung körperlicher Gebrechen berichtet. Zu Ehren der hl. Foska (235-250 n. Chr.),
die als 15 jähriges Mädchen aufgrund ihres christlichen Glaubens in Ravenna geköpft wurde, benannte man
dieses Kirchlein nach ihr und ordnete diese Heilkraft der Heiliggesprochenen zu.
Die nicht zu erklärenden Heilungsprozesse, von denen Besucher immer wieder berichteten, machten diese
Stelle zu einem Wallfahrtsort, so dass im 16. Jh. eine geräumige Vorhalle für die Pilger angebaut wurde.
Tatsächlich gehen messbare Strahlen, ziemlich genau dort wo Kersten, Klaus und Hündin Susi sitzen, vom Erdinneren aus.
Klaus und auch Anita berichteten nach längerem Ausharren auf der Sitzbank von einem Kribbeln und Wärmegefühl in
den Füßen und Beinen.
Ich bekam nach einer Weile nur Kopfschmerzen (das kann auch an den Aspirin vom Vorabend gelegen haben).
Zahlreiche Dankesgaben zieren den Kirchenbereich, wie auch hier in der Trockenmauer.
An einem errichteten Kreuz wurden als Gaben Halsketten, Rosenkränze und Blumen hinterlassen. Aber auch so seltsame
Dinge wie Autoschlüssel, Kugelschreiber, Visitenkarten, Haarspangen oder Bilder.
Susi erfreute sich stattdessen eines kühlen Schluckes Regenwasser.
Jedes Eckchen wurde genutzt, um ein Dankeschön zu sagen.
Die dreischiffige Basilika Sv. Foška mit ihren drei Apsiden (Apsis=halbrunde Altarnische)
war einst im Inneren bemalt, heute aber sind nur noch Freskenfragmente erhalten.
Am besten erhalten ist die Szene der Himmelfahrt Christi im Bogen der mittleren Apsis.
Bei unserem Besuch mit Klaus an einem Mittwoch war die Kirche leider verschlossen. Durch die vergitterten
Fenster konnte man im schummrigen Licht nur undeutlich das Innere erkennen. So beschlossen wir am
darauf folgenden Sonntag zurück zu kommen. Sonntags ist die Kirche ab 14 Uhr geöffnet,
um 17 Uhr beginnt ein Gottesdienst.
Als Wallfahrtsort erfreut sich die Sv. Foška immer größerer Beliebtheit. Die geparkten Autos vor der Kirche
zeigten Kfz.-Kennzeichen aus Italien, Slowenien und Kroatien. Die Medien in diesen Ländern berichten immer wieder
über vielfältige Heilungen und Wunder.
Das bestätigte auch das ausgelegte Gästebuch. Zahlreiche Einträge schienen von Genesenen geschrieben worden sein.
Immer wieder las ich unter den Eintragungen die Worte: Hvala, hvala, hvala!
Die Kirche selbst befindet sich in einem jämmerlichen Zustand. So waren sonntags für den Gottesdienst fleißige Hände
dabei, den nur in einer Woche herabgerieselten Putz von den Sitzbänken zu wischen.
Ein Grafik an der Wand gibt in Kroatisch und Italienisch Auskunft über die Abfolge der baulichen Veränderungen der Kirche.
Früher war der Vorbau mal überdacht, 1956 brach das Dach aber ein und fehlende finanzielle Mittel verhinderten die Renovierung.
Zum Abschluss des Ausflugs kehrten wir in Svetvincenat auf einen Cappuccino ein.
LG Klaus
(Bilder: Fenja + Klaus)
P.S.
http://www.adriaforum.com/kroatien/unsere-reiseberichte-t63568/