Teil 01:
Diesmal ging’s zu zweit – nur Christine und ich – ins gelobte Land an der Adria. Und endlich sollte es auch einmal etwas südlicher gehen als sonst. Marco und seine Freundin Esther fuhren ja getrennt von uns, was mehrere Gründe hatte. Zuerst hatte ich ja gedacht, aus finanziellen Gründen dieses Jahr überhaupt nicht nach Kroatien zu kommen. Da haben Marco und Esther dann schon gebucht. Zweitens gefällt mir der Gedanke an die Hauptsaison nicht so besonders, an die Esther – da Lehrerin – ja gebunden ist.
Zur Sicherheit hatte ich mir noch die ADAC Plus-Mitgliedschaft geholt, da mein Ford ja nun doch schon etliche Jahre auf dem Buckel hatte. So konnte man die Reise etwas mehr genießen, schließlich ist das ja schon Teil des Urlaubs, ne? Nochmal alles geprüft: Öl, Kühlerwasser, Scheibenwischerwasser. Voller riesiger Vorfreude ging es also am Freitag gegen 14.30 Uhr los. Auch freute ich mich darauf, nun selbst zu fahren. Die letzten Male war ich ja nur Beifahrer. Dann hatte ich noch überlegt, vielleicht die Winterreifen draufzuziehen, da das Profil der Sommerreifen nicht mehr wirklich das Beste war – ach Quatsch, passt schon.
Anreisetag
Freitag, der 04.09.2015:
Da ich lediglich zwischen 120 und 130 km/h fuhr – erstens ist das benzinsparend und zweitens ist mir das auf die Dauer zu anstrengend, durchgehend 150 km/h zu fahren – erreichten wir erst nach 7 Stunden die österreichische Grenze. Gut, wir hatten natürlich auch etliche Pausen gemacht. Dazu gehörte ein Besuch der hiesigen Hallen von Kentucky Fried Chicken an der Autobahn bei Geiselwind. Unser Praktikant an der Arbeit hatte mich auf die Idee gebracht, ist er doch ein Die Hard – KFC – Fan. Und da ich das letzte und einzigste Mal in meinem Leben vor rund 12 Jahren mal bei KFC war, hatte ich mir vorgenommen, auf der Hinfahrt mal hier vorbeizuschauen. Also ein „So Good For Two – Bucket“ gegessen und weiter ging’s. Ich fragte noch, ob man denn so viel Cola trinken könne, wie man wolle. Der Verkäufer hinter’m Tresen bejahte, betonte aber, dass dies doch in jeder KFC-Filiale der Fall sei. Spätestens jetzt musste er doch gemerkt haben, dass ich nicht unbedingt der beste KFC – Kunde war. In Österreich hoffte ich, günstiger tanken zu können, sollten doch die Preise pro Liter anstatt den ca. 1,40 € bei uns, in Slowenien und auch in Kroatien hier bei nur ca. 1,20 € liegen. Doch wurde ich enttäuscht. Das sind wohl nur ganz besondere Tankstellen, an denen man günstiger tanken kann. Wahrscheinlich muss man die Autobahn verlassen, doch wer will das schon?? Also tankte ich in Österreich für 1,49 €, teurer als bei uns. Anschließend kam ich noch mit einem Engländer ins Gespräch. Er sagte mir, dass das Benzin an der letzten Tankstelle tatsächlich nur 1,25 € gekostet hätte, aber aus irgendeinem Grund konnte er dort auch nicht tanken. Egal.
Noch in Bayern hupte und grüßte ein Fahrer aus Zagreb, der wohl meinen Adriaforum-Wimpel, der an der linken Seitenscheibe hängt, gesehen hatte. Einige LKW’s machten hin und wieder Lichthupe (keine Kroaten), doch da konnte ich mir keinen Reim drauf machen. Ich hielt sogar extra auf einem Parkplatz an, kontrollierte Reifen und Licht, doch alles war in Ordnung. Hier in Bayern fuhr ich von der Autobahn ab, um in einem kleinen Ort zu tanken. Die Tankanzeige hatte nur noch ein Viertel angezeigt, und wer weiß, wann die nächste Autobahntankstelle kommt?? Es ist immer wieder schön, mit „Servus“ und „Pfiat di“ angesprochen zu werden. Hat man ja als Hesse nicht allzu oft. Im Radio hörten wir noch, dass Deutschland das EM-Qualifikationsspiel gegen Polen mit 3-1 gewonnen hatte.
Es hatte ein wenig zu regnen angefangen, aber nur vereinzelte Tropfen. In der gleichen Sekunde jedoch, da wir die österreichische Grenze passierten, begann es stark zu schütten. Was sollte einem das sagen? Wir fuhren die Strecke über Nürnberg, Passau, Wels, Graz, Maribor und Ljubljana. Ich war nicht sehr amused, doch hatte der Wetterbericht ja auch vorausgesagt, dass es an unserem 1. Urlaubstag regnen solle. Ab und zu hörte es mal kurz auf, doch nur, um nach wenigen Minuten wieder anzufangen. Wir bezahlten nur zweimal Maut in Österreich. Ich hatte mit mehr gerechnet. Nach den üblichen gefühlten 100 Tunneln erreichten wir um die Mitternachtsstunde Slowenien. Hier wurde der Regen dann noch stärker. Um die Leistungsfähigkeit meines Autos machte ich mir immer wieder Sorgen – ist es doch nicht mehr das Jüngste – doch schien es recht gut durchzuhalten. Das Weiteste, was ich bisher mit ihm gefahren war, war bis nach Nürnberg.
1. Tag – Endlich Dalmatien!!
Samstag, der 05.09.2015:
Christine schlief hin und wieder mal kurz ein, was mich freute. Reichte ja, wenn einer von uns dauernd wach bleiben musste. Ich hatte im Naviprogramm meines Handys einfach die kürzeste Route gewählt, und so führte dies uns um 01.43 Uhr zu einem kleinen kroatischen Grenzübergang. Wir waren im heiligen Land!! Endlich konnte ich mal wieder zu jemandem „Dobro jutro“ sagen, obwohl es dafür ja eigentlich noch zu früh war. Die „passports“ mussten zweimal vorgezeigt werden, wofür sich der zweite Kontrolleur fast entschuldigte. Gibt Schlimmeres. Ich war glücklich.
Ab Zagreb fuhren wir auf der A1. Bis zum Meer ist dies noch ein weites, weites Stück. Wir sahen Blitze am Himmel. Und hier begann es dann wirklich noch stärker zu schütten. Und – ich muss schon sagen – ich hab‘ nicht gewusst, dass es so schütten kann. Man kennt das ja, wie das ist, wenn der Regen so richtig niederprasselt. Aber das war jetzt noch mal eine Stufe stärker. Das habe ich noch nie erlebt. Und das ging über Stunden. Man musste sich schon fast Gedanken machen, ob man überhaupt noch fahren kann oder das Auto nicht einfach ausgeht, da es zu nass ist. Na ja, mit 50 km/h auf der Autobahn kämpften wir uns gen Süden. Ich war richtig froh, als wir uns nahe Zadar befanden. Da waren wir wenigstens schon einmal am Meer und mussten jetzt nur noch tiefer nach Dalmatien. Und als solche Schilder wie „Otok Ugljan“ oder „Otok Murter“ auftauchten, hörte es sogar mal auf zu regnen.
Das Meer hatte ich bislang noch nicht gesehen. Hin und wieder hätte man bestimmt schon mal einen Blick darauf werfen können, wenn es hell gewesen wäre. Und so hielt ich hinter Zadar einfach mal an einer Tankstelle an. Christine war im Halbschlaf, und der Morgen dämmerte so langsam. Man konnte nun auch einige Felsen um einen herum erkennen; zuvor konnte man ja auch von dem Gebirge, in dem man fuhr, was mit Sicherheit schön war, nichts sehen. Neben der Tankstelle war ein Hügel. Ich flitzte schnell hinauf und hoffte, dann zum Meer hinunterschauen zu können, doch man sah nichts von dort. Dann kam wieder der Regen.
So langsam war man ja schon fast da. Das Auto schien es wirklich geschafft zu haben. Hinter der Abfahrt Šibenik fuhren dann auch wir ab und trafen zum ersten Mal so gegen 06:00 Uhr unten auf’s Meer. Trotz des Regens ein ganz unbeschreiblicher Anblick. Trotzdem sauschön. Das muss so etwa in der Nähe des Dörfchens Žaborić gewesen sein. Ab dort fuhren wir dann am Wasser entlang. Es war ein tolles Gefühl. Aus traditionellen Gründen musste ich erst einmal „Goldene Zeiten“ von Hubert Kah anmachen. Wir hatten’s geschafft. Und um 07.00 Uhr – nach 16,5 Stunden – ereichten wir unser erstes Ziel.
Primošten:
Der tolle Blick auf die Halbinsel und Primošten
Das Örtchen ist ja so phänomenal auf dieser kleinen Halbinsel gelegen. Wir parkten nicht weit von der Halbinsel entfernt direkt am Wasser. Hier war ein kleiner Parkplatz mit Holzhäuschen, in dem doch tatsächlich schon ein Junge saß, obwohl ich nicht den Eindruck hatte, als ob jetzt schon viele hierher kommen würden, die hier parken wollten. Zuvor mussten wir uns auf dem Weg dorthin noch etwas gedulden, da ein breiter Müllabfuhrwagen vor uns war. Die Arbeitenden dachten nicht daran, uns vielleicht mal durchzulassen. In Ruhe wurde Müllsack um Müllsack, Tonne um Tonne hinter Häusern hervorgeholt und der Inhalt im Bauch des Wagens versenkt. Nun ja, macht nix. Wir sind ja im Urlaub. Wir warten. Eine deutsche Urlauberin rief uns gleich zu „Das passt schon. Fahrt ruhig.“, doch hatte sie nicht das parkende Auto auf der gegenüberliegenden Straßenseite gesehen. Da hindurchzufahren, das passte eben nicht. Aber wie gesagt, wir warteten in Seelenruhe ab, bis wir eben mal durchkonnten.
Vor dem Stadttor
Trotz des Wetters war es wunderbar hier am Wasser
Der Regen tropfte mittelmäßig. Zuviel, um ohne Schirm oder geeignete Kopfbedeckung hinauszugehen, doch zu wenig, um uns den Ort nicht anzuschauen. Die Regenschirme waren irgendwo tief im Innern unserer Koffer. Die wollte ich doch jetzt nicht rauskramen. Also gingen wir so. Die Kamera, die mir mein Freund Marco netterweise geliehen hatte, verschwand nach jedem Foto immer wieder unter dem T-Shirt, damit sie nicht allzuviel von dem Wasser abbekam. Es war aber insgesamt schon eine nasse Angelegenheit, wie wir so durch den hübschen Ort liefen. Trotz der doch eher dominanten Feuchtigkeit wurden Obst und Gemüse auf dem kleinen Markt angeboten. Nun kam die deutsche Urlauberin wieder vom Markt zurück. Als ich zu Ihr „Guten Morgen“ sagte, erkannte sie uns nicht wieder, und sagte „Tja, irgendwo dran fällt man als Deutscher wohl immer auf“. Sie wusste nicht, dass wir die Beiden eben aus dem Auto waren. Man bekam doch mit, dass es so manche Urlauber gab, die sich diese kleine Ortschaft als Domizil ausgesucht hatten.
Das kleine Stadttor
Wir gingen zum Ortskern Raduča auf der Halbinsel. Der Wind peitschte ordentliche Wellen an den Strand. Die ersten kroatischen Möwen für dieses Jahr stapften vor uns durch den Kies. Vor dem hübschen Stadttor Primoštens ist diese kleine Kirche „Sveti Rok“. Davor sticht eine besondere Statue ins Auge. In einem Bericht einer Camperin habe ich einmal gelesen, dass es in Primošten keine hübschen Gassen gäb‘ und dass sie sich sofort wieder davongemacht hätten. Das sehe ich absolut nicht so. Ich finde die Gassen idyllisch. Gut, vielleicht jetzt nicht so toll wie in Rovinj, Vrbnik oder Baška, aber trotzdem idyllisch. Die Gassen führen hoch zum Friedhof und zur Kirche Sv. Juraj. Hinter dem Friedhof ist dann nur noch Wasser, soweit das Auge reicht. Von den Weinbergen am Festland auf der Halbinsel Kremik soll man Primošten besonders gut fotografieren können.
Vor der Halbinsel
Die kleine Ortschaft macht einen recht alten Eindruck. Drum wunderte ich mich auf dem Rückweg besonders, als ich zwischen den alten Häusern einen großen Werbemonitor erblickte, der sogar lief. So etwas Modernes passte nicht hierher.
Mach's gut, Primošten!!
Wir waren also schon wieder mitten in Kroatien auf Erkundungstour. Durch Rogoznica und Seget Donji, wo Marco und Esther ja ihr Feriendomizil hatten, fuhren wir nun weiter. Von weitem konnte ich unser nächstes Ziel bereits sehen.
Trogir:
Die Brücke nach Čiovo
Dann fuhren wir entlang der herrlichen Innenstadt von Trogir. Es war 09:00 Uhr. Hier hatte ich doch eben noch ein Stück der alten Befestigungsmauer gesehen, oder?? In die Innenstadt kann man ja nur über eine Straße hineinfahren. Erst einmal fuhr ich sie weiter und stand alsbald auf einer kleinen Brücke. Das konnte doch unmöglich schon die Brücke nach Čiovo sein, oder? Doch, das war sie. Eine andere gibt’s hier ja nicht. Wir fuhren hinüber. Ich merkte schon gleich, dass der Verkehr hier etwas zähflüssig lief. Zwischen die nach Čiovo und Trogir fahrenden PKW’s drängten sich einfach Fahrer mit Motorrollern, die trotz Hupens mancher Autofahrer in der Mitte der Brücke einfach nach Trogir übersetzten. Und es ist hier sehr eng. Wenn man nicht aufpasste, konnte man leicht einen am Außenspiegel kleben haben. Hinter der Brücke fuhr ich nach links, um wieder zu drehen, denn so weit wollte ich ja noch gar nicht. Die Überfahrt nach Čiovo war doch erst für den Mittag geplant. Da ich aber schon gehört hatte, dass man in der Hauptsaison vor der Brücke ewig stehen muss, um die Insel zu verlassen, dachte ich mir, dies sei kein schlechter Test gewesen, denn so konnte ich ja gleich einmal testen, ob man denn jetzt schneller über die Brücke kam. Ich machte schnell von hier hinten ein paar Fotos von Trogir, wendete unser Vehikel, und nach 10 Minuten waren wir wieder auf der Trogir-Seite. Das war doch okay.
Christine ist gut drauf
Direkt neben der Altstadt Trogirs – schon auf der Insel – befindet sich eine große Parkplatzzone. Also fuhren wir hier hinein. Ist praktisch. Ich wechselte mein erstes Geld. An einem Kiosk erstand ich sogleich eine Stange York – Zigaretten für 21 Kuna die Schachtel. Die reichen mir vollkommen aus und sind noch relativ günstig. 2014 habe ich für 19 Kuna Zigaretten bekommen, 2012 gar für 15 Kuna, aber die Zeiten ändern sich.
Die Klapa-Gruppe
Um Trogir kennenzulernen, hatte ich wenigstens für Christine einen Regenschirm rausgekramt. Ich selbst würde schon irgendwie ohne auskommen. Und Trogir ist fantastisch, das war selbst im Regen zu sehen. Hier gibt es Sehenswürdigkeiten en masse. Auch Marco und Esther haben sich ja in Trogir verliebt, und ich muss sagen, zu recht. Unser erster Weg führte uns auf den Trg Ivana Pavla II, was so ziemlich den Hauptplatz hier darstellt. Hier thront die große Sv. Lovre – Kathedrale. Das Rathaus ist dort und auch die Turmuhr der Crkva Sveti Sebastijana mit anschließender überdachter Loggia. Ein tolles Gebäude steht hier neben dem nächsten. Die Bars haben ihre Tische und Stühle und Sonnenschirme hier aufgestellt, so dass der ganze Platz sehr belebt ist. In der Loggia durfte ich einer kurzen Klapavorstellung – leider nur 1 Lied – einer regionalen Gruppe beiwohnen. In den üblichen Trachten waren sie ein begehrtes Fotomotiv. Trogir war das erste Highlight des Urlaubs – die Stadt ist eine Augenweide.
Mein Omelette mit Schinken
Spaghetti zum Frühstück
Von hier starteten wir unseren Rundgang. Die Hafenpromenade ist atemberaubend – selbst im Regen. Wir bestaunten die Stadttore und das Dominikanerkloster, dessen Kirchturm mir der liebste in Trogir ist. Die Festung Kamerlengo im Westen der Altstadt war leider verschlossen, d. h. ich sah gerade jemanden, der sie verschloss. Nun gut, ich wollte nicht extra fragen, ob er mich noch mal kurz hineinlässt. Oberhalb der Festung steht noch der kleine Turm Sv. Marko. Nun wollten Christine und ich eine kurze Regenpause machen; wir hatten ja sowieso vor, erst einmal zu frühstücken. Wir entschieden uns letztendlich für die Konoba Riva. Wir gingen nämlich durch eine Gasse und landeten plötzlich in einem teilweise überdachten Innenhof zwischen mehreren Häusern. Wir stellten fest, dass man hier essen konnte. Hier war es so gemütlich, dass wir blieben. Ich nahm ein Omelette mit Schinken und O-Saft, und Christine aß zum Frühstück die ersten Spaghetti ihres diesjährigen Urlaubs.
Die Promenade - auch im Regen lässt sich die Schönheit nicht leugnen
Das Dominikanerkloster
Endlich war ich hier
Der Kirchturm Sv. Mihowil
Das südliche Stadttor
Da wir uns in Trogir lange Zeit ließen, waren wir immer noch dort, als die Sonne irgendwann rauskam. Der Regen war erst einmal vorbei, und die Stadt erstrahlte im Sonnenlicht. Das sah dann noch einmal ganz anders aus. Die Promenade war sofort voll mit Menschen. Tolle Schiffe liegen hier. Es wurde eine kleine Oldtimer-Rallye mit trötenden Wagen veranstaltet. Nun besuchten wir die eine oder andere Stelle noch einmal und vervollständigten unsere Trogir – Erkundung. Nahezu jede Gasse wurde erkundet. Auch liefen wir einmal über die Čiovo – Brücke, um noch weitere Bilder von Trogir von hier hinten zu machen. Zu Fuß merkt man schon eher, dass sie etwas wackelt, vor allem in der Mitte, wo die beiden Seitenteile zusammentreffen. Nun kamen wir auch komplett um die Altstadt rum an der Fußgängerbrücke vorbei, über die man von hier hinten aus schon auf’s Festland gelangt.
Langsam scheint die Sonne etwas rauskommen zu wollen
Tolle Boote an der Promenade
Blick von der Brücke
Turmuhr mit Loggia
Jetzt ist die Sonne da
Zum Ende hin passierte mir noch ein kleiner Fauxpas. Peinlich, peinlich. Wir fuhren mit dem Auto in Richtung des Ausgangs der Parkzone. Dort gedachte ich die Parkgebühr dann am Automaten zu bezahlen. Jetzt standen wir vor der geschlossenen Schranke. Natürlich konnte man hier die Gebühren nicht bezahlen, sondern hätte ich sie zuvor in der Mitte der Parkzone am Automaten begleichen müssen, bevor man rausfährt. Tja, hinter uns reihten sich bereits 5-6 weitere PKW’s auf, die rausfahren wollten. Die Schranke öffnete sich nicht, und zurück kam ich auch nicht mehr. Wie gesagt: peinlich. Das hätte mir klar sein müssen. Der Fahrer hinter uns war Kroate und machte den anderen PKW – Fahrern klar, dass sie alle so gut es ging etwas zurückrücken mussten, damit ich hinauskam. Das war vielleicht eine Rangiererei!!
Das Rathaus
Sv. Lovre – Kathedrale
Vor der Loggia
Nun war die Überfahrt nach Čiovo geplant. Also ging’s wieder über die Brücke und dahinter nach rechts, da mein Ziel die Uvala Duga im Süden war. Doch jetzt kam der Schock. Die Reihe der wartenden Autos war lang. Sehr lang. Länger. Die nächste Kurve rum. Auch hier standen sie noch. Um die nächste Kurve den Berg hoch. Auch hier standen sie noch. Oh Gott. Was war das denn? Wir hatten doch gar keine Hauptsaison mehr. Mein Test heute Morgen erwies sich als nutzlos, war ich doch um 09.00 Uhr hinter der Brücke nach links und nicht – wie jetzt – nach rechts gefahren. Außerdem war es in der Früh wahrscheinlich auch noch nicht so voll. Aber eben jetzt. Es war Samstag. Viele Urlauber wollten wahrscheinlich nun die Insel verlassen. Das hätte ich nicht gedacht. Nicht Anfang September. Zum Glück mussten wir uns nicht ganz hinten anstellen, denn ich wollte sofort wieder zurück. Eine nette Kroatin ließ uns vor. Wir wollten schließlich um 15.00 Uhr eine Fähre bekommen. Das Risiko wollte ich nicht eingehen. Wer weiß, ob nicht nachher hier noch mehr Fahrzeuge stehen. Nun mussten wir hier also im Stau stehen, ohne dass wir auf der Insel überhaupt was unternommen hatten. Das tat mir auch etwas weh. Ich hätte Čiovo gern besucht, aber auf diese Weise war es nicht möglich. Oder man hat viel, viel Zeit. Ich fragte die Insassen eines PKW’s ein paar Wagen vor uns. Sie warteten schon eine Stunde. Gut, diese Stunde hatten wir uns wegen der netten Kroatin schon einmal gespart. Und doch verbrachten wir insgesamt 50 Minuten in der Schlange, bevor wir wieder in Trogir waren. Jetzt konnte ich auch die Fahrer der Motorroller verstehen, die sich trotz des Unmuts vieler Menschen in der Mitte über die Brücke quetschten. Wenn man es irgendwie vermeiden könnte, hier zu stehen, dann würde man es tun. Irgendwann war es vorbei. Na ja, 50 Minuten. Nicht weiter schlimm. Aber auf Čiovo zu baden und zu essen oder nur eins von beiden zu machen und zu hoffen, dass wir rechtzeitig wieder über die Brücke kämen, das wollte ich nicht.
Blick von der Loggia
Endlich erstrahlt die Riva im Sonnenlicht
Kurzerhand krempelte ich unseren Plan um. Der hieß nun: Mittagessen und ein wenig umschauen in Kaštela. Aber im westlichen Kaštela, da ich in den östlichen Bereich später ja sowieso noch wollte.
Fortsetzung folgt...
Diesmal ging’s zu zweit – nur Christine und ich – ins gelobte Land an der Adria. Und endlich sollte es auch einmal etwas südlicher gehen als sonst. Marco und seine Freundin Esther fuhren ja getrennt von uns, was mehrere Gründe hatte. Zuerst hatte ich ja gedacht, aus finanziellen Gründen dieses Jahr überhaupt nicht nach Kroatien zu kommen. Da haben Marco und Esther dann schon gebucht. Zweitens gefällt mir der Gedanke an die Hauptsaison nicht so besonders, an die Esther – da Lehrerin – ja gebunden ist.
Zur Sicherheit hatte ich mir noch die ADAC Plus-Mitgliedschaft geholt, da mein Ford ja nun doch schon etliche Jahre auf dem Buckel hatte. So konnte man die Reise etwas mehr genießen, schließlich ist das ja schon Teil des Urlaubs, ne? Nochmal alles geprüft: Öl, Kühlerwasser, Scheibenwischerwasser. Voller riesiger Vorfreude ging es also am Freitag gegen 14.30 Uhr los. Auch freute ich mich darauf, nun selbst zu fahren. Die letzten Male war ich ja nur Beifahrer. Dann hatte ich noch überlegt, vielleicht die Winterreifen draufzuziehen, da das Profil der Sommerreifen nicht mehr wirklich das Beste war – ach Quatsch, passt schon.
Anreisetag
Freitag, der 04.09.2015:
Da ich lediglich zwischen 120 und 130 km/h fuhr – erstens ist das benzinsparend und zweitens ist mir das auf die Dauer zu anstrengend, durchgehend 150 km/h zu fahren – erreichten wir erst nach 7 Stunden die österreichische Grenze. Gut, wir hatten natürlich auch etliche Pausen gemacht. Dazu gehörte ein Besuch der hiesigen Hallen von Kentucky Fried Chicken an der Autobahn bei Geiselwind. Unser Praktikant an der Arbeit hatte mich auf die Idee gebracht, ist er doch ein Die Hard – KFC – Fan. Und da ich das letzte und einzigste Mal in meinem Leben vor rund 12 Jahren mal bei KFC war, hatte ich mir vorgenommen, auf der Hinfahrt mal hier vorbeizuschauen. Also ein „So Good For Two – Bucket“ gegessen und weiter ging’s. Ich fragte noch, ob man denn so viel Cola trinken könne, wie man wolle. Der Verkäufer hinter’m Tresen bejahte, betonte aber, dass dies doch in jeder KFC-Filiale der Fall sei. Spätestens jetzt musste er doch gemerkt haben, dass ich nicht unbedingt der beste KFC – Kunde war. In Österreich hoffte ich, günstiger tanken zu können, sollten doch die Preise pro Liter anstatt den ca. 1,40 € bei uns, in Slowenien und auch in Kroatien hier bei nur ca. 1,20 € liegen. Doch wurde ich enttäuscht. Das sind wohl nur ganz besondere Tankstellen, an denen man günstiger tanken kann. Wahrscheinlich muss man die Autobahn verlassen, doch wer will das schon?? Also tankte ich in Österreich für 1,49 €, teurer als bei uns. Anschließend kam ich noch mit einem Engländer ins Gespräch. Er sagte mir, dass das Benzin an der letzten Tankstelle tatsächlich nur 1,25 € gekostet hätte, aber aus irgendeinem Grund konnte er dort auch nicht tanken. Egal.
Noch in Bayern hupte und grüßte ein Fahrer aus Zagreb, der wohl meinen Adriaforum-Wimpel, der an der linken Seitenscheibe hängt, gesehen hatte. Einige LKW’s machten hin und wieder Lichthupe (keine Kroaten), doch da konnte ich mir keinen Reim drauf machen. Ich hielt sogar extra auf einem Parkplatz an, kontrollierte Reifen und Licht, doch alles war in Ordnung. Hier in Bayern fuhr ich von der Autobahn ab, um in einem kleinen Ort zu tanken. Die Tankanzeige hatte nur noch ein Viertel angezeigt, und wer weiß, wann die nächste Autobahntankstelle kommt?? Es ist immer wieder schön, mit „Servus“ und „Pfiat di“ angesprochen zu werden. Hat man ja als Hesse nicht allzu oft. Im Radio hörten wir noch, dass Deutschland das EM-Qualifikationsspiel gegen Polen mit 3-1 gewonnen hatte.
Es hatte ein wenig zu regnen angefangen, aber nur vereinzelte Tropfen. In der gleichen Sekunde jedoch, da wir die österreichische Grenze passierten, begann es stark zu schütten. Was sollte einem das sagen? Wir fuhren die Strecke über Nürnberg, Passau, Wels, Graz, Maribor und Ljubljana. Ich war nicht sehr amused, doch hatte der Wetterbericht ja auch vorausgesagt, dass es an unserem 1. Urlaubstag regnen solle. Ab und zu hörte es mal kurz auf, doch nur, um nach wenigen Minuten wieder anzufangen. Wir bezahlten nur zweimal Maut in Österreich. Ich hatte mit mehr gerechnet. Nach den üblichen gefühlten 100 Tunneln erreichten wir um die Mitternachtsstunde Slowenien. Hier wurde der Regen dann noch stärker. Um die Leistungsfähigkeit meines Autos machte ich mir immer wieder Sorgen – ist es doch nicht mehr das Jüngste – doch schien es recht gut durchzuhalten. Das Weiteste, was ich bisher mit ihm gefahren war, war bis nach Nürnberg.
1. Tag – Endlich Dalmatien!!
Samstag, der 05.09.2015:
Christine schlief hin und wieder mal kurz ein, was mich freute. Reichte ja, wenn einer von uns dauernd wach bleiben musste. Ich hatte im Naviprogramm meines Handys einfach die kürzeste Route gewählt, und so führte dies uns um 01.43 Uhr zu einem kleinen kroatischen Grenzübergang. Wir waren im heiligen Land!! Endlich konnte ich mal wieder zu jemandem „Dobro jutro“ sagen, obwohl es dafür ja eigentlich noch zu früh war. Die „passports“ mussten zweimal vorgezeigt werden, wofür sich der zweite Kontrolleur fast entschuldigte. Gibt Schlimmeres. Ich war glücklich.
Ab Zagreb fuhren wir auf der A1. Bis zum Meer ist dies noch ein weites, weites Stück. Wir sahen Blitze am Himmel. Und hier begann es dann wirklich noch stärker zu schütten. Und – ich muss schon sagen – ich hab‘ nicht gewusst, dass es so schütten kann. Man kennt das ja, wie das ist, wenn der Regen so richtig niederprasselt. Aber das war jetzt noch mal eine Stufe stärker. Das habe ich noch nie erlebt. Und das ging über Stunden. Man musste sich schon fast Gedanken machen, ob man überhaupt noch fahren kann oder das Auto nicht einfach ausgeht, da es zu nass ist. Na ja, mit 50 km/h auf der Autobahn kämpften wir uns gen Süden. Ich war richtig froh, als wir uns nahe Zadar befanden. Da waren wir wenigstens schon einmal am Meer und mussten jetzt nur noch tiefer nach Dalmatien. Und als solche Schilder wie „Otok Ugljan“ oder „Otok Murter“ auftauchten, hörte es sogar mal auf zu regnen.
Das Meer hatte ich bislang noch nicht gesehen. Hin und wieder hätte man bestimmt schon mal einen Blick darauf werfen können, wenn es hell gewesen wäre. Und so hielt ich hinter Zadar einfach mal an einer Tankstelle an. Christine war im Halbschlaf, und der Morgen dämmerte so langsam. Man konnte nun auch einige Felsen um einen herum erkennen; zuvor konnte man ja auch von dem Gebirge, in dem man fuhr, was mit Sicherheit schön war, nichts sehen. Neben der Tankstelle war ein Hügel. Ich flitzte schnell hinauf und hoffte, dann zum Meer hinunterschauen zu können, doch man sah nichts von dort. Dann kam wieder der Regen.
So langsam war man ja schon fast da. Das Auto schien es wirklich geschafft zu haben. Hinter der Abfahrt Šibenik fuhren dann auch wir ab und trafen zum ersten Mal so gegen 06:00 Uhr unten auf’s Meer. Trotz des Regens ein ganz unbeschreiblicher Anblick. Trotzdem sauschön. Das muss so etwa in der Nähe des Dörfchens Žaborić gewesen sein. Ab dort fuhren wir dann am Wasser entlang. Es war ein tolles Gefühl. Aus traditionellen Gründen musste ich erst einmal „Goldene Zeiten“ von Hubert Kah anmachen. Wir hatten’s geschafft. Und um 07.00 Uhr – nach 16,5 Stunden – ereichten wir unser erstes Ziel.
Primošten:
Der tolle Blick auf die Halbinsel und Primošten
Das Örtchen ist ja so phänomenal auf dieser kleinen Halbinsel gelegen. Wir parkten nicht weit von der Halbinsel entfernt direkt am Wasser. Hier war ein kleiner Parkplatz mit Holzhäuschen, in dem doch tatsächlich schon ein Junge saß, obwohl ich nicht den Eindruck hatte, als ob jetzt schon viele hierher kommen würden, die hier parken wollten. Zuvor mussten wir uns auf dem Weg dorthin noch etwas gedulden, da ein breiter Müllabfuhrwagen vor uns war. Die Arbeitenden dachten nicht daran, uns vielleicht mal durchzulassen. In Ruhe wurde Müllsack um Müllsack, Tonne um Tonne hinter Häusern hervorgeholt und der Inhalt im Bauch des Wagens versenkt. Nun ja, macht nix. Wir sind ja im Urlaub. Wir warten. Eine deutsche Urlauberin rief uns gleich zu „Das passt schon. Fahrt ruhig.“, doch hatte sie nicht das parkende Auto auf der gegenüberliegenden Straßenseite gesehen. Da hindurchzufahren, das passte eben nicht. Aber wie gesagt, wir warteten in Seelenruhe ab, bis wir eben mal durchkonnten.
Vor dem Stadttor
Trotz des Wetters war es wunderbar hier am Wasser
Der Regen tropfte mittelmäßig. Zuviel, um ohne Schirm oder geeignete Kopfbedeckung hinauszugehen, doch zu wenig, um uns den Ort nicht anzuschauen. Die Regenschirme waren irgendwo tief im Innern unserer Koffer. Die wollte ich doch jetzt nicht rauskramen. Also gingen wir so. Die Kamera, die mir mein Freund Marco netterweise geliehen hatte, verschwand nach jedem Foto immer wieder unter dem T-Shirt, damit sie nicht allzuviel von dem Wasser abbekam. Es war aber insgesamt schon eine nasse Angelegenheit, wie wir so durch den hübschen Ort liefen. Trotz der doch eher dominanten Feuchtigkeit wurden Obst und Gemüse auf dem kleinen Markt angeboten. Nun kam die deutsche Urlauberin wieder vom Markt zurück. Als ich zu Ihr „Guten Morgen“ sagte, erkannte sie uns nicht wieder, und sagte „Tja, irgendwo dran fällt man als Deutscher wohl immer auf“. Sie wusste nicht, dass wir die Beiden eben aus dem Auto waren. Man bekam doch mit, dass es so manche Urlauber gab, die sich diese kleine Ortschaft als Domizil ausgesucht hatten.
Das kleine Stadttor
Wir gingen zum Ortskern Raduča auf der Halbinsel. Der Wind peitschte ordentliche Wellen an den Strand. Die ersten kroatischen Möwen für dieses Jahr stapften vor uns durch den Kies. Vor dem hübschen Stadttor Primoštens ist diese kleine Kirche „Sveti Rok“. Davor sticht eine besondere Statue ins Auge. In einem Bericht einer Camperin habe ich einmal gelesen, dass es in Primošten keine hübschen Gassen gäb‘ und dass sie sich sofort wieder davongemacht hätten. Das sehe ich absolut nicht so. Ich finde die Gassen idyllisch. Gut, vielleicht jetzt nicht so toll wie in Rovinj, Vrbnik oder Baška, aber trotzdem idyllisch. Die Gassen führen hoch zum Friedhof und zur Kirche Sv. Juraj. Hinter dem Friedhof ist dann nur noch Wasser, soweit das Auge reicht. Von den Weinbergen am Festland auf der Halbinsel Kremik soll man Primošten besonders gut fotografieren können.
Vor der Halbinsel
Die kleine Ortschaft macht einen recht alten Eindruck. Drum wunderte ich mich auf dem Rückweg besonders, als ich zwischen den alten Häusern einen großen Werbemonitor erblickte, der sogar lief. So etwas Modernes passte nicht hierher.
Mach's gut, Primošten!!
Wir waren also schon wieder mitten in Kroatien auf Erkundungstour. Durch Rogoznica und Seget Donji, wo Marco und Esther ja ihr Feriendomizil hatten, fuhren wir nun weiter. Von weitem konnte ich unser nächstes Ziel bereits sehen.
Trogir:
Die Brücke nach Čiovo
Dann fuhren wir entlang der herrlichen Innenstadt von Trogir. Es war 09:00 Uhr. Hier hatte ich doch eben noch ein Stück der alten Befestigungsmauer gesehen, oder?? In die Innenstadt kann man ja nur über eine Straße hineinfahren. Erst einmal fuhr ich sie weiter und stand alsbald auf einer kleinen Brücke. Das konnte doch unmöglich schon die Brücke nach Čiovo sein, oder? Doch, das war sie. Eine andere gibt’s hier ja nicht. Wir fuhren hinüber. Ich merkte schon gleich, dass der Verkehr hier etwas zähflüssig lief. Zwischen die nach Čiovo und Trogir fahrenden PKW’s drängten sich einfach Fahrer mit Motorrollern, die trotz Hupens mancher Autofahrer in der Mitte der Brücke einfach nach Trogir übersetzten. Und es ist hier sehr eng. Wenn man nicht aufpasste, konnte man leicht einen am Außenspiegel kleben haben. Hinter der Brücke fuhr ich nach links, um wieder zu drehen, denn so weit wollte ich ja noch gar nicht. Die Überfahrt nach Čiovo war doch erst für den Mittag geplant. Da ich aber schon gehört hatte, dass man in der Hauptsaison vor der Brücke ewig stehen muss, um die Insel zu verlassen, dachte ich mir, dies sei kein schlechter Test gewesen, denn so konnte ich ja gleich einmal testen, ob man denn jetzt schneller über die Brücke kam. Ich machte schnell von hier hinten ein paar Fotos von Trogir, wendete unser Vehikel, und nach 10 Minuten waren wir wieder auf der Trogir-Seite. Das war doch okay.
Christine ist gut drauf
Direkt neben der Altstadt Trogirs – schon auf der Insel – befindet sich eine große Parkplatzzone. Also fuhren wir hier hinein. Ist praktisch. Ich wechselte mein erstes Geld. An einem Kiosk erstand ich sogleich eine Stange York – Zigaretten für 21 Kuna die Schachtel. Die reichen mir vollkommen aus und sind noch relativ günstig. 2014 habe ich für 19 Kuna Zigaretten bekommen, 2012 gar für 15 Kuna, aber die Zeiten ändern sich.
Die Klapa-Gruppe
Um Trogir kennenzulernen, hatte ich wenigstens für Christine einen Regenschirm rausgekramt. Ich selbst würde schon irgendwie ohne auskommen. Und Trogir ist fantastisch, das war selbst im Regen zu sehen. Hier gibt es Sehenswürdigkeiten en masse. Auch Marco und Esther haben sich ja in Trogir verliebt, und ich muss sagen, zu recht. Unser erster Weg führte uns auf den Trg Ivana Pavla II, was so ziemlich den Hauptplatz hier darstellt. Hier thront die große Sv. Lovre – Kathedrale. Das Rathaus ist dort und auch die Turmuhr der Crkva Sveti Sebastijana mit anschließender überdachter Loggia. Ein tolles Gebäude steht hier neben dem nächsten. Die Bars haben ihre Tische und Stühle und Sonnenschirme hier aufgestellt, so dass der ganze Platz sehr belebt ist. In der Loggia durfte ich einer kurzen Klapavorstellung – leider nur 1 Lied – einer regionalen Gruppe beiwohnen. In den üblichen Trachten waren sie ein begehrtes Fotomotiv. Trogir war das erste Highlight des Urlaubs – die Stadt ist eine Augenweide.
Mein Omelette mit Schinken
Spaghetti zum Frühstück
Von hier starteten wir unseren Rundgang. Die Hafenpromenade ist atemberaubend – selbst im Regen. Wir bestaunten die Stadttore und das Dominikanerkloster, dessen Kirchturm mir der liebste in Trogir ist. Die Festung Kamerlengo im Westen der Altstadt war leider verschlossen, d. h. ich sah gerade jemanden, der sie verschloss. Nun gut, ich wollte nicht extra fragen, ob er mich noch mal kurz hineinlässt. Oberhalb der Festung steht noch der kleine Turm Sv. Marko. Nun wollten Christine und ich eine kurze Regenpause machen; wir hatten ja sowieso vor, erst einmal zu frühstücken. Wir entschieden uns letztendlich für die Konoba Riva. Wir gingen nämlich durch eine Gasse und landeten plötzlich in einem teilweise überdachten Innenhof zwischen mehreren Häusern. Wir stellten fest, dass man hier essen konnte. Hier war es so gemütlich, dass wir blieben. Ich nahm ein Omelette mit Schinken und O-Saft, und Christine aß zum Frühstück die ersten Spaghetti ihres diesjährigen Urlaubs.
Die Promenade - auch im Regen lässt sich die Schönheit nicht leugnen
Das Dominikanerkloster
Endlich war ich hier
Der Kirchturm Sv. Mihowil
Das südliche Stadttor
Da wir uns in Trogir lange Zeit ließen, waren wir immer noch dort, als die Sonne irgendwann rauskam. Der Regen war erst einmal vorbei, und die Stadt erstrahlte im Sonnenlicht. Das sah dann noch einmal ganz anders aus. Die Promenade war sofort voll mit Menschen. Tolle Schiffe liegen hier. Es wurde eine kleine Oldtimer-Rallye mit trötenden Wagen veranstaltet. Nun besuchten wir die eine oder andere Stelle noch einmal und vervollständigten unsere Trogir – Erkundung. Nahezu jede Gasse wurde erkundet. Auch liefen wir einmal über die Čiovo – Brücke, um noch weitere Bilder von Trogir von hier hinten zu machen. Zu Fuß merkt man schon eher, dass sie etwas wackelt, vor allem in der Mitte, wo die beiden Seitenteile zusammentreffen. Nun kamen wir auch komplett um die Altstadt rum an der Fußgängerbrücke vorbei, über die man von hier hinten aus schon auf’s Festland gelangt.
Langsam scheint die Sonne etwas rauskommen zu wollen
Tolle Boote an der Promenade
Blick von der Brücke
Turmuhr mit Loggia
Jetzt ist die Sonne da
Zum Ende hin passierte mir noch ein kleiner Fauxpas. Peinlich, peinlich. Wir fuhren mit dem Auto in Richtung des Ausgangs der Parkzone. Dort gedachte ich die Parkgebühr dann am Automaten zu bezahlen. Jetzt standen wir vor der geschlossenen Schranke. Natürlich konnte man hier die Gebühren nicht bezahlen, sondern hätte ich sie zuvor in der Mitte der Parkzone am Automaten begleichen müssen, bevor man rausfährt. Tja, hinter uns reihten sich bereits 5-6 weitere PKW’s auf, die rausfahren wollten. Die Schranke öffnete sich nicht, und zurück kam ich auch nicht mehr. Wie gesagt: peinlich. Das hätte mir klar sein müssen. Der Fahrer hinter uns war Kroate und machte den anderen PKW – Fahrern klar, dass sie alle so gut es ging etwas zurückrücken mussten, damit ich hinauskam. Das war vielleicht eine Rangiererei!!
Das Rathaus
Sv. Lovre – Kathedrale
Vor der Loggia
Nun war die Überfahrt nach Čiovo geplant. Also ging’s wieder über die Brücke und dahinter nach rechts, da mein Ziel die Uvala Duga im Süden war. Doch jetzt kam der Schock. Die Reihe der wartenden Autos war lang. Sehr lang. Länger. Die nächste Kurve rum. Auch hier standen sie noch. Um die nächste Kurve den Berg hoch. Auch hier standen sie noch. Oh Gott. Was war das denn? Wir hatten doch gar keine Hauptsaison mehr. Mein Test heute Morgen erwies sich als nutzlos, war ich doch um 09.00 Uhr hinter der Brücke nach links und nicht – wie jetzt – nach rechts gefahren. Außerdem war es in der Früh wahrscheinlich auch noch nicht so voll. Aber eben jetzt. Es war Samstag. Viele Urlauber wollten wahrscheinlich nun die Insel verlassen. Das hätte ich nicht gedacht. Nicht Anfang September. Zum Glück mussten wir uns nicht ganz hinten anstellen, denn ich wollte sofort wieder zurück. Eine nette Kroatin ließ uns vor. Wir wollten schließlich um 15.00 Uhr eine Fähre bekommen. Das Risiko wollte ich nicht eingehen. Wer weiß, ob nicht nachher hier noch mehr Fahrzeuge stehen. Nun mussten wir hier also im Stau stehen, ohne dass wir auf der Insel überhaupt was unternommen hatten. Das tat mir auch etwas weh. Ich hätte Čiovo gern besucht, aber auf diese Weise war es nicht möglich. Oder man hat viel, viel Zeit. Ich fragte die Insassen eines PKW’s ein paar Wagen vor uns. Sie warteten schon eine Stunde. Gut, diese Stunde hatten wir uns wegen der netten Kroatin schon einmal gespart. Und doch verbrachten wir insgesamt 50 Minuten in der Schlange, bevor wir wieder in Trogir waren. Jetzt konnte ich auch die Fahrer der Motorroller verstehen, die sich trotz des Unmuts vieler Menschen in der Mitte über die Brücke quetschten. Wenn man es irgendwie vermeiden könnte, hier zu stehen, dann würde man es tun. Irgendwann war es vorbei. Na ja, 50 Minuten. Nicht weiter schlimm. Aber auf Čiovo zu baden und zu essen oder nur eins von beiden zu machen und zu hoffen, dass wir rechtzeitig wieder über die Brücke kämen, das wollte ich nicht.
Blick von der Loggia
Endlich erstrahlt die Riva im Sonnenlicht
Kurzerhand krempelte ich unseren Plan um. Der hieß nun: Mittagessen und ein wenig umschauen in Kaštela. Aber im westlichen Kaštela, da ich in den östlichen Bereich später ja sowieso noch wollte.
Fortsetzung folgt...
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