Es war einmal ein Land, das hies Jugoslawien. Der große Führer Tito erschloß auch den hintersten Winkel seines kleinen Reiches und ließ Straßen dort bauen, wo sie am billigsten verwirklicht werden konnten. Da dieses Land zwar aus Teilrepubliken bestand, die jedoch keinerlei Entscheidungsbefugnisse hatten, wurde in diesem Fall die Straße einfach mal kurz über slowenisches Gebiet verlegt. Dann wurden plötzlich Slowenien und Kroatien unabhängig und bauten Grenzanlagen auf. Dazu kam ab 2015 die Flüchtlingskrise auf der Balkanroute. So fing Slowenien an, einen hohen Zaun mit Stacheldraht zu bauen.
Dieses Kuriosum hier gilt für gerade mal ein paar hundert Meter über slowenisches Gebiet. Der Zugang ins slowenische Kernland ist nicht so einfach möglich, weil ja nun der gesicherte Zaun vorhanden ist. Hingegen haben die Slowenen den Kroaten den jederzeit widerrufbaren freien Zugang ins Gebirge gewährt. Auch ich als Tourist kann ohne Kontrolle nach Slowenien ein und ausreisen. Allerdings nur ein paar hundert Meter auf der Straße. Der Zugang ins slowenische Kernland wird mir durch einen hohen stacheldrahtbewehrten Zaun verweigert.
Die grüne Linie auf der Karte grenzt das oben liegende Slowenien vom unten befindlichen Kroatien ab.
Der Zaun mit S-Draht folgt exakt der Grenze.
Direkt an der Grenze stehend drehe ich mich um und werde von der Gemeinde Lanisce, einem Dorf mit vielen ganz kleinen Ortsteilen im Cicarija Gebirge willkommen geheissen.
Theoretisch können die Slowenen die Straße durch das Gittertor jederzeit versperren. Ob das bisher schon geschehen ist und zu welchem Anlaß, kann ich nicht sagen.
Hier das Ganze aus ein paar Metern Entfernung auf kroatischer Seite.
Nach 30 Sekunden Fahrt habe ich Slowenien hinter mir gelassen und befinde mich wieder auf kroatischem Hoheitsgebiet.
Im Hintergrund ist ein Grenzhäuschen zu sehen. Das liegt auf slowenischem Gebiet und ist vom dortigen Rakitovec zu erreichen. Da gibt es auch einen Bahnhof. Wer nun meint, daß man hier offiziell nach Slowenien einreisen kann, der irrt. Der Zugang am Grenzhäuschen vorbei ist wegen einem geschlossenen Gittertor nicht möglich.
Die einzigen Grenzübergänge sind Socerga an der Straße 201 und nur zu bestimmten Tageszeiten Jelovice in HR und Podgorje in SLO hoch oben im Gebirge.
An den Toren ist niemand. Auch habe ich keine Kameras gesehen. Das Grenzhäuschen ist gar nicht mal so klein. Ich nehme an, daß dort schon Wache geschoben wird und ggfs elektronische Helferlein gute Dienste leisten.
So eine seltsame gesicherte Grenze kenne ich in Europa nicht. Verrückte Welt! Willkommen in der EU und im freien Reiseverkehr!
Im übrigen habe ich auf slowenischen Gebiet lieber nicht angehalten um zu fotografieren. Vielleicht hätte ich dann mit einer Festnahme rechnen müssen und euch diese Bilder nicht zeigen können.
Jürgen
Dieses Kuriosum hier gilt für gerade mal ein paar hundert Meter über slowenisches Gebiet. Der Zugang ins slowenische Kernland ist nicht so einfach möglich, weil ja nun der gesicherte Zaun vorhanden ist. Hingegen haben die Slowenen den Kroaten den jederzeit widerrufbaren freien Zugang ins Gebirge gewährt. Auch ich als Tourist kann ohne Kontrolle nach Slowenien ein und ausreisen. Allerdings nur ein paar hundert Meter auf der Straße. Der Zugang ins slowenische Kernland wird mir durch einen hohen stacheldrahtbewehrten Zaun verweigert.
Die grüne Linie auf der Karte grenzt das oben liegende Slowenien vom unten befindlichen Kroatien ab.
Der Zaun mit S-Draht folgt exakt der Grenze.
Direkt an der Grenze stehend drehe ich mich um und werde von der Gemeinde Lanisce, einem Dorf mit vielen ganz kleinen Ortsteilen im Cicarija Gebirge willkommen geheissen.
Theoretisch können die Slowenen die Straße durch das Gittertor jederzeit versperren. Ob das bisher schon geschehen ist und zu welchem Anlaß, kann ich nicht sagen.
Hier das Ganze aus ein paar Metern Entfernung auf kroatischer Seite.
Nach 30 Sekunden Fahrt habe ich Slowenien hinter mir gelassen und befinde mich wieder auf kroatischem Hoheitsgebiet.
Im Hintergrund ist ein Grenzhäuschen zu sehen. Das liegt auf slowenischem Gebiet und ist vom dortigen Rakitovec zu erreichen. Da gibt es auch einen Bahnhof. Wer nun meint, daß man hier offiziell nach Slowenien einreisen kann, der irrt. Der Zugang am Grenzhäuschen vorbei ist wegen einem geschlossenen Gittertor nicht möglich.
Die einzigen Grenzübergänge sind Socerga an der Straße 201 und nur zu bestimmten Tageszeiten Jelovice in HR und Podgorje in SLO hoch oben im Gebirge.
An den Toren ist niemand. Auch habe ich keine Kameras gesehen. Das Grenzhäuschen ist gar nicht mal so klein. Ich nehme an, daß dort schon Wache geschoben wird und ggfs elektronische Helferlein gute Dienste leisten.
So eine seltsame gesicherte Grenze kenne ich in Europa nicht. Verrückte Welt! Willkommen in der EU und im freien Reiseverkehr!
Im übrigen habe ich auf slowenischen Gebiet lieber nicht angehalten um zu fotografieren. Vielleicht hätte ich dann mit einer Festnahme rechnen müssen und euch diese Bilder nicht zeigen können.
Jürgen