Mehrere Male im Jahr bin ich im Raum Pula unterwegs. Da die Geschichte Istriens zu meinen Hobbys zählt, lag es nahe, daß ich mir einmal Gebäude aus der Zeit der Donaumonarchie ansah. Bekanntlich wurde Pula ja ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zum KuK-Hauptkriegshafen ausgebaut. Eine neue Bahnstrecke verband die Stadt mit Wien. Die Eisenbahn war Voraussetzung für die stürmische Entwicklung der Stadt. Um 1910 hatte Pula etwa 70.000 Einwohner und damit mehr als heute. Für all diese Militärs, Handwerker und Menschen mit Berufen, welche man für die Infrastruktur einer modernen Hafenstadt für die Kriegsmarine benötigte mußten auch entsprechende Wohnmöglichkeiten geschaffen werden. Die höheren Offiziere errichteten ihre Villen am Monte Paradiso, wohingegen Beamte und niedrigere Dienstgrade wie Unteroffiziere in neu gebauten Mehrfamilienhäusern wohnten. In diesen waren damals scheinbar sehr luxuriöse Wohnungen untergebracht.
Ein solches Gebäudeensemble steht heute noch zwischen dem Hotel Riviera und dem Bahnhof. Ich habe die Gelegenheit genutzt, mir mal die Eingänge dieser hundert Jahre alten Häuser anzusehen und war erstaunt über die Pracht und Bauqualität der damaligen Zeit.
Ein paar schöne alte Bilder von Pula aus dieser Zeit kann man auch in diesem link sehen.
http://www.kuk-kriegsmarine.at/pola.htm
Doch nun zur Häuserzeile. Markant ist dieses Gebäude mit dem Turm am Eck. Jugendstilelemente prägen die bröckelnde Fassade.
Vier Vollgeschosse und oben eine Penthouse-Wohnung wie man heute sagt. Wer hatte wohl das Privileg, dort oben mit Traumblick auf den Hafen zu wohnen?
Auch diese Säulen, die das Gesimse tragen, umrahmen besonders große Fenster. Darüber eine Wohnung mit Balkon.
Soweit ich erkennen konnte, sind die Eingänge alle unterschiedlich gestaltet.
Gehen wir mal hinein in so ein Gebäude. Einen Windfang hatten alle Häuser. Solch ein schön gekachelter Boden macht schon was her, wie ich meine.
Wenn ich mir die Einfassung der Fenster und die Griffe ansehe, so meine ich daß diese auch noch von damals stammen. Einfachverglasung ist Standard.
Die Treppen aus Naturstein und massive Metallgeländer mit Schnörkel waren wohl damals was Besonderes. Im übrigen gab es bei allen Häusern einen Hinterausgang. Ob in den Gärten dahinter Gemüse angebaut oder Kleinvieh gehalten wurde, kann ich euch nicht sagen.
Stuck und Metall verzieren ein Lüftungsgitter.
Auf dieser etwas dunkel geratenen Aufnahme erkennen wir sehr gut die Kunstschmiedearbeit mit Klappfenstern oberhalb der Haustüre. Diese Klappfenster sorgten in heißen Sommern für einen kühlenden Durchzug.
Schauen wir in einen anderen Hauseingang. Ist dieser Erhaltungszustand nicht toll nach 100 Jahren!
Auch dieser Eingang hat mir gut gefallen.
Hier Halbsäulen im Windfang und Stuckelemente unterhalb der Decke, dazu eine ungewöhnlich gestaltete Tür zum Treppenhaus waren damals schon was besonderes und sind auch heute noch eine Zierde des Hauses.
In der Nische ein Blumenstrauß aus Stuck auf einer Halbsäule.
Zum Abschluß möchte ich euch noch diesen Frauenkopf über einem anderen Eingang eines solchen Hauses zeigen.
Wer sich diese Häuser mal ansehen möchte, der braucht nur etwa 10 Minuten von der Arena östlich der Bahngleise entlang zum Bahnhof gehen. Diese Häuserzeile schließt sich an das gelb gestrichene Hotel Riviera an und kann gar nicht verfehlt werden. Vielleicht empfindet ihr so wie ich etwas Nostalgie beim Anblick dieser schönen Gebäude, die zugegebenermaßen mal renoviert werden müssten. Ich hoffe nicht, daß irgendwann der Bagger kommt um neues hier zu bauen. Solche Bauten sind unwiderbringlich und müssen erhalten werden.
Den Bahnhof habe ich euch ja bereits in diesem Bericht vorgestellt.
http://www.adriaforum.com/kroatien/threads/der-bahnhof-von-pula.77281/
Ich bin übrigens für Nachfragen ab morgen nicht erreichbar. Ich fahre nach Pula.
Jürgen
Ein solches Gebäudeensemble steht heute noch zwischen dem Hotel Riviera und dem Bahnhof. Ich habe die Gelegenheit genutzt, mir mal die Eingänge dieser hundert Jahre alten Häuser anzusehen und war erstaunt über die Pracht und Bauqualität der damaligen Zeit.
Ein paar schöne alte Bilder von Pula aus dieser Zeit kann man auch in diesem link sehen.
http://www.kuk-kriegsmarine.at/pola.htm
Doch nun zur Häuserzeile. Markant ist dieses Gebäude mit dem Turm am Eck. Jugendstilelemente prägen die bröckelnde Fassade.
Vier Vollgeschosse und oben eine Penthouse-Wohnung wie man heute sagt. Wer hatte wohl das Privileg, dort oben mit Traumblick auf den Hafen zu wohnen?
Auch diese Säulen, die das Gesimse tragen, umrahmen besonders große Fenster. Darüber eine Wohnung mit Balkon.
Soweit ich erkennen konnte, sind die Eingänge alle unterschiedlich gestaltet.
Gehen wir mal hinein in so ein Gebäude. Einen Windfang hatten alle Häuser. Solch ein schön gekachelter Boden macht schon was her, wie ich meine.
Wenn ich mir die Einfassung der Fenster und die Griffe ansehe, so meine ich daß diese auch noch von damals stammen. Einfachverglasung ist Standard.
Die Treppen aus Naturstein und massive Metallgeländer mit Schnörkel waren wohl damals was Besonderes. Im übrigen gab es bei allen Häusern einen Hinterausgang. Ob in den Gärten dahinter Gemüse angebaut oder Kleinvieh gehalten wurde, kann ich euch nicht sagen.
Stuck und Metall verzieren ein Lüftungsgitter.
Auf dieser etwas dunkel geratenen Aufnahme erkennen wir sehr gut die Kunstschmiedearbeit mit Klappfenstern oberhalb der Haustüre. Diese Klappfenster sorgten in heißen Sommern für einen kühlenden Durchzug.
Schauen wir in einen anderen Hauseingang. Ist dieser Erhaltungszustand nicht toll nach 100 Jahren!
Auch dieser Eingang hat mir gut gefallen.
Hier Halbsäulen im Windfang und Stuckelemente unterhalb der Decke, dazu eine ungewöhnlich gestaltete Tür zum Treppenhaus waren damals schon was besonderes und sind auch heute noch eine Zierde des Hauses.
In der Nische ein Blumenstrauß aus Stuck auf einer Halbsäule.
Zum Abschluß möchte ich euch noch diesen Frauenkopf über einem anderen Eingang eines solchen Hauses zeigen.
Wer sich diese Häuser mal ansehen möchte, der braucht nur etwa 10 Minuten von der Arena östlich der Bahngleise entlang zum Bahnhof gehen. Diese Häuserzeile schließt sich an das gelb gestrichene Hotel Riviera an und kann gar nicht verfehlt werden. Vielleicht empfindet ihr so wie ich etwas Nostalgie beim Anblick dieser schönen Gebäude, die zugegebenermaßen mal renoviert werden müssten. Ich hoffe nicht, daß irgendwann der Bagger kommt um neues hier zu bauen. Solche Bauten sind unwiderbringlich und müssen erhalten werden.
Den Bahnhof habe ich euch ja bereits in diesem Bericht vorgestellt.
http://www.adriaforum.com/kroatien/threads/der-bahnhof-von-pula.77281/
Ich bin übrigens für Nachfragen ab morgen nicht erreichbar. Ich fahre nach Pula.
Jürgen