schautmalher
erfahrenes Mitglied
Machu Picchu in Istrien? Ein Erlebnisbericht.
Warum Erlebnisbericht und kein Reisebericht, das muss ich zuvor erklären.
Reiseberichte sollen ja dazu animieren, dort hinzufahren oder zu gehen,
um das Reiseerlebnis insgesamt zu bereichern.
Das glaube ich eben in diesem Fall nicht. Ich kann mir das nicht vorstellen,
weil das istrische Machu Picchu, das ich gesucht und gefunden habe,
nicht unbedingt eine Reise wert ist.
Erlebnisbericht ist die Beschreibung meiner persönlichen Eindrücke eines Ereignisses,
die für mich zum grandiosen Erlebnis wurden.
Hierbei war die Planung, der Weg und das Ziel gleichermaßen interessant.
Zur Planung:
Im Zusammenhang mit einem Rätsel und meiner ständigen googelei mit
GoogleEarth habe ich doch tatsächlich auf einem bewaldeten Hügel in Istrien
einen unbewohnten Ort gefunden.
Ich nannte ihn „Machu Picchu“ weil ich zunächst keinen Namen hierfür kannte.
Nach langen Suchen im Internet fand ich heraus, dass dieses Geisterdorf zu einer
Etappe eines Mountainbike-Rennens gehört, das jedes Jahr stattfindet.
Jetzt war klar, da musste ich hin!
Egal wie! Sicher aber nicht mit einem Mountainbike. Ich habe gar keins!
Dazu muss man wissen, dass ich kein großer Wanderer bin und mit den Bergen
auch nicht viel am Hut habe und auch hatte.
Meine Leidenschaft war Wildwasserfahren und das macht man normalerweise im Tal,
und die Beine benötigt man auch dazu nicht besonders.
Außerdem werde ich in diesem Jahr 70.
Achtung:
Den Ort verrate ich erst einmal nicht.
Den könnt ihr ja erraten. Wenn‘s gar nicht geht, gebe ich den aber dann später doch bekannt.
Der Weg
Expedition 1. Teil
Um es gleich vorweg zu nehmen. Der 1. Versuch scheiterte jämmerlich.
Ich hatte mein Fahrrad (Citybike) mitgenommen, sicherheitshalber.
Ich bin über eine Brücke mit dem Auto in den Weg eingefahren, der mich zum Ziel führen sollte.
Eine innere Stimme sagt mir aber „Lass es!“.
Ich mag meine innere Stimme, sie hat fast immer recht.
Also habe ich es gelassen. Gott sei Dank!!
Wahrscheinlich würde mein Auto dort immer noch stehen.
Warum?
Es hatte am Tag zuvor stark geregnet und der Weg zeichnete sich dadurch aus,
dass er aus mehr Pfützen bestand als aus trockenem Weg.
Also zurück zum Parkplatz und dann mit dem Fahrrad los.
Ich wolle die Strecke teilen.
Den ebenen Weg mit dem Rad, den Anstieg dann zu Fuß.
Jetzt hätte meine innere Stimme noch einmal rufen können,
hat sie aber nicht und so passierte, was passieren musste.
An der ersten Pfütze ging es noch vorbei. Die 2. Pfütze war schon ein Wasserloch.
Beim Durchfahren wurde das Rad sehr schwer. Als ich dann beim 3. Wasserloch
absteigen musste, wusste ich warum.
Nach nicht einmal 100m hatte sich der Lehm des Weges so zwischen Reifen und
Schutzblech verklebt, dass die Reifen sich nicht mehr bewegten.
Ich wurde immer größer, weil sich der Lehm auch unter meinen Turnschuhen festsetze.
Selbst das Schieben des Rades war nicht mehr möglich.
Also Expeditionsabbruch. Bis zum Auto musste ich das Rad z.T. unter großem Aufwand tragen.
Die Turnschuhe in einen Plastikbeutel und ab – barfuß- nach Hause.
Wie lange es gedauert hat, bis mein Rad von dem Lehm befreit war sage ich jetzt mal nicht.
Expedition 2
Jetzt hatte ich das Rad gleich zu Hause gelassen und bin von dem Parkplatz zu Fuß gelaufen.
Meine Radelspuren vom ersten Versuch hatten sich in den Lehm des Weges verewigt.
Wahrscheinlich sieht man die heute noch.
Der Weg führte wieder über eine Brücke und dann an einem begradigten Bach entlang.
Rechter Hand lag mein Machu Picchu. Diesmal sollte es gelingen.
Ein Blick zurück
Den Bach musste ich über eine weitere Brücke queren und dann sollte es losgehen.
Aber ich landete erst einmal in einem Nirwana.
Karten und die GoogelEarth-Fotos hatte ich natürlich zu Hause vergessen.
Auch dem Weg zurück viel mir dann eine gemauerte Furt auf und das war es.
Hier war der Weg!
Wunderschön, immer bergauf. Zum Teil fühlte ich mich wie in Südfrankreich.
Nach einer halben Stunde pfiff ich aus dem letzten Loch.
Gott sei Dank hatte ich Wasser dabei. Aufgeben wollte ich aber nicht.
Nach jeder Kurve hatte ich den Wunsch endlich am Ziel zu sein.
Ihr glaubt gar nicht, wie oft dieser Wunsch nicht in Erfüllung ging.
Oben angekommen dann das Ziel!
Hier geht's zum 2. Teil
http://www.adriaforum.com/kroatien/threads/machu-picchu-in-istrien-ein-erlebnisbericht-teil-2.76447/
Viele Grüße
Günter
Warum Erlebnisbericht und kein Reisebericht, das muss ich zuvor erklären.
Reiseberichte sollen ja dazu animieren, dort hinzufahren oder zu gehen,
um das Reiseerlebnis insgesamt zu bereichern.
Das glaube ich eben in diesem Fall nicht. Ich kann mir das nicht vorstellen,
weil das istrische Machu Picchu, das ich gesucht und gefunden habe,
nicht unbedingt eine Reise wert ist.
Erlebnisbericht ist die Beschreibung meiner persönlichen Eindrücke eines Ereignisses,
die für mich zum grandiosen Erlebnis wurden.
Hierbei war die Planung, der Weg und das Ziel gleichermaßen interessant.
Zur Planung:
Im Zusammenhang mit einem Rätsel und meiner ständigen googelei mit
GoogleEarth habe ich doch tatsächlich auf einem bewaldeten Hügel in Istrien
einen unbewohnten Ort gefunden.
Ich nannte ihn „Machu Picchu“ weil ich zunächst keinen Namen hierfür kannte.
Nach langen Suchen im Internet fand ich heraus, dass dieses Geisterdorf zu einer
Etappe eines Mountainbike-Rennens gehört, das jedes Jahr stattfindet.
Jetzt war klar, da musste ich hin!
Egal wie! Sicher aber nicht mit einem Mountainbike. Ich habe gar keins!
Dazu muss man wissen, dass ich kein großer Wanderer bin und mit den Bergen
auch nicht viel am Hut habe und auch hatte.
Meine Leidenschaft war Wildwasserfahren und das macht man normalerweise im Tal,
und die Beine benötigt man auch dazu nicht besonders.
Außerdem werde ich in diesem Jahr 70.
Achtung:
Den Ort verrate ich erst einmal nicht.
Den könnt ihr ja erraten. Wenn‘s gar nicht geht, gebe ich den aber dann später doch bekannt.
Der Weg
Expedition 1. Teil
Um es gleich vorweg zu nehmen. Der 1. Versuch scheiterte jämmerlich.
Ich hatte mein Fahrrad (Citybike) mitgenommen, sicherheitshalber.
Ich bin über eine Brücke mit dem Auto in den Weg eingefahren, der mich zum Ziel führen sollte.
Eine innere Stimme sagt mir aber „Lass es!“.
Ich mag meine innere Stimme, sie hat fast immer recht.
Also habe ich es gelassen. Gott sei Dank!!
Wahrscheinlich würde mein Auto dort immer noch stehen.
Warum?
Es hatte am Tag zuvor stark geregnet und der Weg zeichnete sich dadurch aus,
dass er aus mehr Pfützen bestand als aus trockenem Weg.
Also zurück zum Parkplatz und dann mit dem Fahrrad los.
Ich wolle die Strecke teilen.
Den ebenen Weg mit dem Rad, den Anstieg dann zu Fuß.
Jetzt hätte meine innere Stimme noch einmal rufen können,
hat sie aber nicht und so passierte, was passieren musste.
An der ersten Pfütze ging es noch vorbei. Die 2. Pfütze war schon ein Wasserloch.
Beim Durchfahren wurde das Rad sehr schwer. Als ich dann beim 3. Wasserloch
absteigen musste, wusste ich warum.
Nach nicht einmal 100m hatte sich der Lehm des Weges so zwischen Reifen und
Schutzblech verklebt, dass die Reifen sich nicht mehr bewegten.
Ich wurde immer größer, weil sich der Lehm auch unter meinen Turnschuhen festsetze.
Selbst das Schieben des Rades war nicht mehr möglich.
Also Expeditionsabbruch. Bis zum Auto musste ich das Rad z.T. unter großem Aufwand tragen.
Die Turnschuhe in einen Plastikbeutel und ab – barfuß- nach Hause.
Wie lange es gedauert hat, bis mein Rad von dem Lehm befreit war sage ich jetzt mal nicht.
Expedition 2
Jetzt hatte ich das Rad gleich zu Hause gelassen und bin von dem Parkplatz zu Fuß gelaufen.
Meine Radelspuren vom ersten Versuch hatten sich in den Lehm des Weges verewigt.
Wahrscheinlich sieht man die heute noch.
Der Weg führte wieder über eine Brücke und dann an einem begradigten Bach entlang.
Rechter Hand lag mein Machu Picchu. Diesmal sollte es gelingen.
Ein Blick zurück
Den Bach musste ich über eine weitere Brücke queren und dann sollte es losgehen.
Aber ich landete erst einmal in einem Nirwana.
Karten und die GoogelEarth-Fotos hatte ich natürlich zu Hause vergessen.
Auch dem Weg zurück viel mir dann eine gemauerte Furt auf und das war es.
Hier war der Weg!
Wunderschön, immer bergauf. Zum Teil fühlte ich mich wie in Südfrankreich.
Nach einer halben Stunde pfiff ich aus dem letzten Loch.
Gott sei Dank hatte ich Wasser dabei. Aufgeben wollte ich aber nicht.
Nach jeder Kurve hatte ich den Wunsch endlich am Ziel zu sein.
Ihr glaubt gar nicht, wie oft dieser Wunsch nicht in Erfüllung ging.
Oben angekommen dann das Ziel!
Hier geht's zum 2. Teil
http://www.adriaforum.com/kroatien/threads/machu-picchu-in-istrien-ein-erlebnisbericht-teil-2.76447/
Viele Grüße
Günter
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