Vor einiger Zeit habe ich Euch ja bereits auf einen Wanderung auf den Sisol mitgenommen. Das Ende dieser Tour war die halbverfallene Stadt Plomin oberhalb des Plomin Kanals.
http://www.adriaforum.com/kroatien/...über-den-sisol-nach-plomin.75031/#post-742780
Heute möchte ich Euch die Kapelle Sveti Juraj vorstellen, die sich direkt am Aussichtspunkt des Ortes befindet. Normalerweise hat man keinen Zugang zu diesem Gotteshaus. Bei meinem letzten Besuch in der Ortschaft war die Kapelle von der Kirchenpflegerin geöffnet worden und so konnte ich mich dort etwas umsehen.
Jeder, der schon mal in Plomin war, kennt sicherlich diese Örtlichkeit. Links unten befindet sich das Kohlekraftwerk mit dem über 300 Meter hohen Kamin. Von dieser Stelle aus kann man sowohl das Kraftwerk mit den Nebenanlagen als auch Plomin Luka mit den Fischerbooten und den Kanal überblicken.
Wenn wir die Kapelle betreten, sehen wir hinter dem Rundbogen auf der linken Seite Bilder von Schiffen. Das ist eigentlich ungewöhnlich für eine Kapelle in Istrien. Vor dem II. Weltkrieg lautete der Name der Stadt Fianona. Der Ort war hauptsächlich von italienisch stämmigen Einwohnern geprägt. Der etwa 100 Meter unterhalb der Stadt befindliche Kanal bildete einen natürlichen Hafen, welcher durch die umliegenden Berge vor allen Winden geschützt ist. Somit konnte hier die Handelsschifffahrt einen Aufschwung erleben. Ob die Versandung oder Verschlammung der Bucht ursächlich für den Niedergang der Schifffahrt war, bezweifle ich. Jedenfalls kam im 19. Jahrhundert der Wohlstand und die Bewohner konnten sich stattliche Häuser bauen. Nach dem Krieg vertrieb bekanntlich Tito die Italiener und der Ort zerfiel. Heute hat Alt-Plomin noch 30 Einwohner. In der Gesamtgemeinde wohnen ca. 100 Menschen.
Ungewöhnlich für Istrien finde ich auch die Deckenbemalung.
Neben Teilen von Friesen und Skulpturen befinden sich in dem aus dem 12. Jahrhundert stammenden Bauwerk einige Bilder von Schiffen.
Wie selbst der nicht italienisch sprechende erkennen kann, war Kapitän Giulio Zagabria im Jahr 1929 mit der S.S. Alberto Fassini auf den Meeren unterwegs. Bekanntlich gehörte Istrien in der Zwischenkriegszeit zu Italien. Fassini war einer der größten Textilunternehmer in Italien Anfang des 20. Jahrhunderts. Beim Betrachten dieses Bildes fragte ich die Kirchenpflegerin nach der Familie Zagabria. Sie gab mir zu verstehen, daß kein Italiener mehr in Plomin wohnhaft sei. Auch das ist also ein Teil der kroatischen oder jugoslawischen Geschichte.
Eine Seitenkappelle ist dem Heiligen Nikolaus geweiht.
Im hinteren Bereich der Kapelle befinden sich diese Teile von Heiligenfiguren. Was damit geschieht oder auch nicht geschieht, konnte ich mit meinen rudimentären Kenntnissen der italienischen und kroatischen Sprache leider nicht in Erfahrung bringen.
Sollte jemand in Plomin Luka baden wollen, gibt es hier noch einem Bericht über den "Badeort".
http://www.adriaforum.com/kroatien/...twas-anderer-badeort.65066/page-2#post-767253
Jürgen
http://www.adriaforum.com/kroatien/...über-den-sisol-nach-plomin.75031/#post-742780
Heute möchte ich Euch die Kapelle Sveti Juraj vorstellen, die sich direkt am Aussichtspunkt des Ortes befindet. Normalerweise hat man keinen Zugang zu diesem Gotteshaus. Bei meinem letzten Besuch in der Ortschaft war die Kapelle von der Kirchenpflegerin geöffnet worden und so konnte ich mich dort etwas umsehen.
Jeder, der schon mal in Plomin war, kennt sicherlich diese Örtlichkeit. Links unten befindet sich das Kohlekraftwerk mit dem über 300 Meter hohen Kamin. Von dieser Stelle aus kann man sowohl das Kraftwerk mit den Nebenanlagen als auch Plomin Luka mit den Fischerbooten und den Kanal überblicken.
Wenn wir die Kapelle betreten, sehen wir hinter dem Rundbogen auf der linken Seite Bilder von Schiffen. Das ist eigentlich ungewöhnlich für eine Kapelle in Istrien. Vor dem II. Weltkrieg lautete der Name der Stadt Fianona. Der Ort war hauptsächlich von italienisch stämmigen Einwohnern geprägt. Der etwa 100 Meter unterhalb der Stadt befindliche Kanal bildete einen natürlichen Hafen, welcher durch die umliegenden Berge vor allen Winden geschützt ist. Somit konnte hier die Handelsschifffahrt einen Aufschwung erleben. Ob die Versandung oder Verschlammung der Bucht ursächlich für den Niedergang der Schifffahrt war, bezweifle ich. Jedenfalls kam im 19. Jahrhundert der Wohlstand und die Bewohner konnten sich stattliche Häuser bauen. Nach dem Krieg vertrieb bekanntlich Tito die Italiener und der Ort zerfiel. Heute hat Alt-Plomin noch 30 Einwohner. In der Gesamtgemeinde wohnen ca. 100 Menschen.
Ungewöhnlich für Istrien finde ich auch die Deckenbemalung.
Neben Teilen von Friesen und Skulpturen befinden sich in dem aus dem 12. Jahrhundert stammenden Bauwerk einige Bilder von Schiffen.
Wie selbst der nicht italienisch sprechende erkennen kann, war Kapitän Giulio Zagabria im Jahr 1929 mit der S.S. Alberto Fassini auf den Meeren unterwegs. Bekanntlich gehörte Istrien in der Zwischenkriegszeit zu Italien. Fassini war einer der größten Textilunternehmer in Italien Anfang des 20. Jahrhunderts. Beim Betrachten dieses Bildes fragte ich die Kirchenpflegerin nach der Familie Zagabria. Sie gab mir zu verstehen, daß kein Italiener mehr in Plomin wohnhaft sei. Auch das ist also ein Teil der kroatischen oder jugoslawischen Geschichte.
Eine Seitenkappelle ist dem Heiligen Nikolaus geweiht.
Im hinteren Bereich der Kapelle befinden sich diese Teile von Heiligenfiguren. Was damit geschieht oder auch nicht geschieht, konnte ich mit meinen rudimentären Kenntnissen der italienischen und kroatischen Sprache leider nicht in Erfahrung bringen.
Sollte jemand in Plomin Luka baden wollen, gibt es hier noch einem Bericht über den "Badeort".
http://www.adriaforum.com/kroatien/...twas-anderer-badeort.65066/page-2#post-767253
Jürgen