E
ELMA
Guest
UNESCO Welterbe Velo Polje - Porträt einer Landschaft
Es ist noch kein Jahr her, dass die fruchtbare Ebene zwischen Vrboska und Starigrad auf der Insel Hvar zum 7. kroatischen UNESCO Welterbe ernannt wurde.
Im Forum hat Hartmut darüber informiert.
http://www.adriaforum.com/kroatien/7-hr-welterbe-ebene-stari-grad-auf-der-insel-hvar-t52539/
Stari Grad Plain - UNESCO World Heritage Centre
Wir waren dieses Jahr im Mai auf der Insel Hvar und ich wollte selbst sehen, was es mit diesem Weltkulturerbe auf sich hat.
Mein erster Weg führte in die Büros der Touristeninformation in Vrboska und Starigrad.
Dort wusste man zwar, dass es das gibt, aber ich war offensichtlich die erste Touristin, die danach fragte. Ich bekam nur spärliche Informationen.
So machte ich mich selbst auf den Weg , um das Besondere dieser Landschaft herauszufinden. Durch Internetrecherche konnte ich schließlich einiges erfahren.
Die Ebene des Velo Polje ist die größte und fruchtbarste ihrer Art, die es auf einer Insel in der Adria gibt.
Sie erstreckt sich zwischen Vrboska und Stari Grad und wird von einer alten, nur teilweise asphaltierten Straße, einer neuen Umgehungsstraße und zahlreichen Wegen und Pfaden durchzogen.
Ihre Parzellierung ist noch weitgehend dieselbe, wie sie vor rund 2400 Jahren von den Griechen vorgenommen wurde. Das ist der wichtigste Grund für die Wahl zum UNESCO Weltkulturerbe.
Velo Polje, im Hintergrund die Insel Brac und die Stadt Bol
In der Mitte befindet sich heute ein kleiner Flugplatz für Spritz- und Feuerlöschflugzeuge.
Im Süden sieht man an den Hängen der Inselberge die Orte Dol, Vrbanj, Vrsnik und Pitve.( Auf diesem Bild Vrbanj)
Im Norden schützt ein kleiner Hügel mit dem Dorf Maslinovik die Ebene vor rauen Nordwinden.
Als die Griechen ca 384 v.Chr. in die schmale, geschützte Bucht des heutigen Stari Grad kamen und dort ihre Stadt Pharos gründeten, erkannten sie wohl den Wert dieser großen, außerordentlich fruchtbaren Ebene mit ihrer roten Erde.
Seit 2400 Jahren werden hauptsächlich Wein und Oliven angebaut.
Heute findet man auch noch ein paar Lavendelbüsche, sowie Kartoffel- und Gemüsefelder.
Der Lavendel blüht erst im Juni/Juli, dann überzieht der Duft die ganze Insel.
Da die Blüten mühsam in Handarbeit abgeschnitten werden müssen, finden sich heute immer weniger junge Bauern, die den Lavendel zur duftenden Essenz weiterverarbeiten.
Die Griechen teilten die ganze Ebene in geometrische Flächen, Chora genannt.
Das griechische Katastersystem umfasste 75 große Flächen ( 181x905 Meter), die wiederum in 5 kleine , meist quadratische Flächen von 181 x181 Meter eingeteilt wurden.
Die einzelnen Parzellen wurden von Trockensteinmauern umgeben – noch heute werden sie gepflegt und so sind sie in den vielen Jahrhunderten teilweise zu beachtlich hohen und breiten Mauern angewachsen.
Sie ist in den Trockenmauern zuhause – eine ungiftige Zornnatter
Zwar ist das Land fruchtbar, doch mangelt es wie fast überall am Mittelmeer an Wasser.
Deshalb gibt es sehr viele große und kleine Zisternen, die teilweise auch schon Hunderte von Jahren alt sind. Sie sind sehr oft unter der Erde angelegt und man sieht die Zisternenöffnungen nicht sofort.
Bei meiner Wanderung durch den Velo Polje konnte ich nur wenige Gebäude finden: kleine Hütten aus Stein, die auch heute noch als Geräteschuppen und Schutzhütten dienen.
Es soll auch noch Reste einer römischen Villa geben – ich konnte sie leider nicht finden ( es gibt noch so gut wie keine touristische Information oder Infokarte für dieses Gebiet.)
Bei meiner dreistündigen Wanderung konnte ich den Fleiß der heutigen Bauern bewundern, die zwar mit modernen Geräten und Mitteln, aber doch auf uraltem Kulturland immer noch den größten Teil der Flächen vor allem mit Wein und Oliven bewirtschaften.
Wenn man allerdings die Besonderheit des Velo Polje, die Landeinteilung aus der Zeit nach der Kolonisierung durch die Griechen vor 2400 Jahren, richtig erkennen möchte, dann müsste man dies aus der Luft tun. Diese Möglichkeit hatte ich nicht.
Hier noch ein paar Bildeindrücke von meiner Wanderung.
Breite Wege und schmale Pfade durch die Ebene
Neugierige Bewohner
Ein blühender Granatapfelstrauch
Kunstvoll in einer Spirale aufgeschichtete Steine
Pfad zwischen den Mauern
Gepflegte Weinfelder
Mauern, Mauern, Mauern…
Schwarzkümmel
Malve
Weg in Richtung Vrbanj
Frühe, noch nicht reife Feigen
Die typische rote Erde
Am Wegrand
Am Beginn des Weges bei Vrboska
ELMA
Es ist noch kein Jahr her, dass die fruchtbare Ebene zwischen Vrboska und Starigrad auf der Insel Hvar zum 7. kroatischen UNESCO Welterbe ernannt wurde.
Im Forum hat Hartmut darüber informiert.
http://www.adriaforum.com/kroatien/7-hr-welterbe-ebene-stari-grad-auf-der-insel-hvar-t52539/
Stari Grad Plain - UNESCO World Heritage Centre
Wir waren dieses Jahr im Mai auf der Insel Hvar und ich wollte selbst sehen, was es mit diesem Weltkulturerbe auf sich hat.
Mein erster Weg führte in die Büros der Touristeninformation in Vrboska und Starigrad.
Dort wusste man zwar, dass es das gibt, aber ich war offensichtlich die erste Touristin, die danach fragte. Ich bekam nur spärliche Informationen.
So machte ich mich selbst auf den Weg , um das Besondere dieser Landschaft herauszufinden. Durch Internetrecherche konnte ich schließlich einiges erfahren.
Die Ebene des Velo Polje ist die größte und fruchtbarste ihrer Art, die es auf einer Insel in der Adria gibt.
Sie erstreckt sich zwischen Vrboska und Stari Grad und wird von einer alten, nur teilweise asphaltierten Straße, einer neuen Umgehungsstraße und zahlreichen Wegen und Pfaden durchzogen.
Ihre Parzellierung ist noch weitgehend dieselbe, wie sie vor rund 2400 Jahren von den Griechen vorgenommen wurde. Das ist der wichtigste Grund für die Wahl zum UNESCO Weltkulturerbe.
Velo Polje, im Hintergrund die Insel Brac und die Stadt Bol
In der Mitte befindet sich heute ein kleiner Flugplatz für Spritz- und Feuerlöschflugzeuge.
Im Süden sieht man an den Hängen der Inselberge die Orte Dol, Vrbanj, Vrsnik und Pitve.( Auf diesem Bild Vrbanj)
Im Norden schützt ein kleiner Hügel mit dem Dorf Maslinovik die Ebene vor rauen Nordwinden.
Als die Griechen ca 384 v.Chr. in die schmale, geschützte Bucht des heutigen Stari Grad kamen und dort ihre Stadt Pharos gründeten, erkannten sie wohl den Wert dieser großen, außerordentlich fruchtbaren Ebene mit ihrer roten Erde.
Seit 2400 Jahren werden hauptsächlich Wein und Oliven angebaut.
Heute findet man auch noch ein paar Lavendelbüsche, sowie Kartoffel- und Gemüsefelder.
Der Lavendel blüht erst im Juni/Juli, dann überzieht der Duft die ganze Insel.
Da die Blüten mühsam in Handarbeit abgeschnitten werden müssen, finden sich heute immer weniger junge Bauern, die den Lavendel zur duftenden Essenz weiterverarbeiten.
Die Griechen teilten die ganze Ebene in geometrische Flächen, Chora genannt.
Das griechische Katastersystem umfasste 75 große Flächen ( 181x905 Meter), die wiederum in 5 kleine , meist quadratische Flächen von 181 x181 Meter eingeteilt wurden.
Die einzelnen Parzellen wurden von Trockensteinmauern umgeben – noch heute werden sie gepflegt und so sind sie in den vielen Jahrhunderten teilweise zu beachtlich hohen und breiten Mauern angewachsen.
Sie ist in den Trockenmauern zuhause – eine ungiftige Zornnatter
Zwar ist das Land fruchtbar, doch mangelt es wie fast überall am Mittelmeer an Wasser.
Deshalb gibt es sehr viele große und kleine Zisternen, die teilweise auch schon Hunderte von Jahren alt sind. Sie sind sehr oft unter der Erde angelegt und man sieht die Zisternenöffnungen nicht sofort.
Bei meiner Wanderung durch den Velo Polje konnte ich nur wenige Gebäude finden: kleine Hütten aus Stein, die auch heute noch als Geräteschuppen und Schutzhütten dienen.
Es soll auch noch Reste einer römischen Villa geben – ich konnte sie leider nicht finden ( es gibt noch so gut wie keine touristische Information oder Infokarte für dieses Gebiet.)
Bei meiner dreistündigen Wanderung konnte ich den Fleiß der heutigen Bauern bewundern, die zwar mit modernen Geräten und Mitteln, aber doch auf uraltem Kulturland immer noch den größten Teil der Flächen vor allem mit Wein und Oliven bewirtschaften.
Wenn man allerdings die Besonderheit des Velo Polje, die Landeinteilung aus der Zeit nach der Kolonisierung durch die Griechen vor 2400 Jahren, richtig erkennen möchte, dann müsste man dies aus der Luft tun. Diese Möglichkeit hatte ich nicht.
Hier noch ein paar Bildeindrücke von meiner Wanderung.
Breite Wege und schmale Pfade durch die Ebene
Neugierige Bewohner
Ein blühender Granatapfelstrauch
Kunstvoll in einer Spirale aufgeschichtete Steine
Pfad zwischen den Mauern
Gepflegte Weinfelder
Mauern, Mauern, Mauern…
Schwarzkümmel
Malve
Weg in Richtung Vrbanj
Frühe, noch nicht reife Feigen
Die typische rote Erde
Am Wegrand
Am Beginn des Weges bei Vrboska
ELMA