aundk
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Von Oprtalj nach Salez (in 3 Teilen)
- 1. Teil: Ein Spaziergang durch Oprtalj mit Bildern aus den Urlauben 2005 und 2006
Nach Oprtalj kann man als Küstenurlauber auf zweierlei Wege gelangen. Wir hatten zuvor Groznjan besucht und
waren dann dem Höhenzug folgend weiter Richtung Osten gefahren.
Die zweite Strecke führt aus dem Mirnatal heraus über Livade zum Ziel. Livade ist das istrische Zentrum der
Trüffelverarbeitung. Dieser köstliche Pilz wird in den Motovuner Eichenwäldern von abgerichteten Schweinen oder
Hunden gefunden.
Giancarlo Zigante, ein Spitzengastronom mit dem gleichnamigen 4- Sterne-Restaurant im Ort
(siehe: http://www.zigantetartufi.com ), fand durch seine Hündin Diana am 2.11.1999 ein gut 1,3 kg schweres
Exemplar und ging mit diesem Riesenfund in das Guinnessbuch der Rekorde ein. Trüffel werden zu Preisen von mehr
als einem Euro je Gramm gehandelt, also ein willkommener Nebenverdienst!
Zu den traditionellen Trüffeltagen im Oktober findet sich regelmäßig ein internationales Publikum ein, um einerseits
diese delikate Knolle zu genießen, aber auch um sich mit dieser Köstlichkeit für die eigene
Restaurantküche zu bevorraten.
Livade verlässt man in nördlicher Richtung und gewinnt auf einer 6,5 km langen serpentinenreichen Straße
schnell an Höhe. Auf ca. 300 m ü. d. M. hat man einen herrlichen Blick auf das Mirnatal, kann die
exponierte Lage Motovuns bewundern und im Hintergrund den Butoniga-Stausee vermuten.
Zitat aus einer Broschüre für Touristen:
„ Mit seiner Lage auf einem Hügel im nordwestlichen Teil der Halbinsel Istrien auf 378 m ü. d. M.,
ist das mittelalterliche Städtchen Oprtalj der richtige Ort für einen Urlaub oder für ein angenehmes Wochenende.
Von hier oben kann man sich an der weiten Aussicht erfreuen oder auf gekennzeichneten Wanderwegen die Natur
und die frische Luft genießen.
Bis zum Meer sind es nur 22 km Luftlinie. Hinter der Stadt sieht man die Hügel des Cicarija-Gebirges und den
Berg Ucka aufragen.“
Am südlichen Hang der Gemeinde, mit Blick auf das Mirnatal, wurden wieder Olivenhaine kultiviert. Die hervorragenden
Öle werden auch den Touristen zum Kauf angeboten.
Ebenso werden nach alter Tradition Weintrauben gekeltert, die durch sachkundigen Ausbau, teilweise im Barrique,
sogar prämiert wurden.
Kultureller Höhepunkt im Jahresablauf ist das im Juli stattfindende Alpen-Adria-Folk-Fest, ein internationales
Treffen von Orchestern aus Italien, Slowenien, Österreich und Kroatien.
Dort, wo sich heute Oprtalj (http://www.Oprtalj.hr) befindet, war in der Vorgeschichte eine illyrische Siedlung. In römischer
Zeit befand sich hier dann eine kleine Militärbasis.
Ab 1209 stand es unter der Verwaltung des Patriarchen von Aquileia und von 1420 bis zum Untergang der Venezianischen Republik unter der Verwaltung Venedigs. Wechselnde Feudalherren beherrschten dann die Stadt. Zum ersten Mal wurde
Oprtalj im Jahre 1115 erwähnt.
Auf einer Fläche von 70 qkm mit 1100 Einwohnern stellt die Gemeinde Oprtalj eine der am schwächsten besiedelten
Gemeinden Istriens dar. In Oprtalj selbst leben heute nur noch ca. 100 Menschen, aber dafür gibt es noch vier sehenswerte
Kirchen. Von Livade kommend, einen km vor Oprtalj, passiert man die romanische Kirche Sv. Jelena (Hl. Helene), die vom
Meister Cleriginus aus Koper im 15. Jh. mit Fresken bemalt wurde. Neben der Kirche ist ein mit einem Stein
verschlossener Brunnen, der nach der Volkslegende auf keinen Fall entfernt werden darf, weil das Wasser sonst herausschießt und das ganze Mirnatal überschwemmen würde.
In Oprtalj parkt man am besten auf dem großen Parkplatz ortseingangs auf der linken Seite. Zu Fuß geht’s weiter, vorbei
an der Grundschule ´Milan Sorgo ´ (siehe Rätsel: http://www.istrien.info/forum/thema8020.html), direkt auf die
erste Sehenswürdigkeit zu.
Es ist die Kirche Sv. Roc (Hl. Rochus), erbaut 1581, bemalt mit Fresken des heiligen Antonius aus Padua.
Die Kirche war leider verschlossen, aber durch das Fenster konnten wir feststellen, dass sie sich in einem erbärmlichen
Zustand befindet. Der Putz blättert von den Wänden und mit ihm die wertvollen Fresken aus dem 16. Jh. eines istrischen
Künstlers aus Padova. Das Mobilar ist nur noch ein jämmerlicher Holzhaufen!
Weiter geht es vorbei an der örtlichen Poststation, einem kleinen Laden und schon ist die nächste Sehenswürdigkeit
in Sicht.
In Oprtalj steht eine der schönsten Renaissance-Loggias Istriens, in der ein Lapidarium mit Steinwerken aus dem
Ort selbst und der Umgebung eingerichtet ist.
Befand sich die Loggia im Jahr 2005 noch in einem unschönen Zustand, ...
... so präsentierte sie sich im Jahr 2006 frisch renoviert!
Die Bogenfenster im Innern laden zum Verweilen ein und ermöglichen einen herrlichen Blick in nordwestlicher
Richtung auf Weinberge, Viehweiden und vereinzelte Gehöfte.
Gegenüber der Loggia kann man durch das mittelalterliche Stadttor schreiten und der Hauptgasse folgen, ...
... auf mittelalterlichem Pflaster vorbei an verfallenen Fassaden, durch einen weiteren Torbogen hin zum
Hauptplatz gehen.
Der Platz wird von der Kirche des Sv. Jurij (Hl. Georg) und dem gegenüberliegenden 27 m hohen romanisch-gotischen
Campanile dominiert.
Ein Relief, hier vor dem Kirchturm abgelegt, zeugt mit dem geflügelten Löwen als Motiv von der venezianischen
Vergangenheit Oprtaljs.
Dieses Foto ist aus unserem Urlaub im Jahre 2005. In diesem Jahr war der Turm eingerüstet, wahrscheinlich um eine
Renovierung vorzunehmen. Das Relief wurde in der Loggia dem Lapidarium hinzugefügt, wie weiter oben
zu sehen war.
Fortsetzung:
http://www.adriaforum.com/kroatien/von-oprtalj-nach-salez-2-teil-stadtrundgang-bildbericht-t45517/
http://www.adriaforum.com/kroatien/von-oprtalj-nach-salez-3-teil-schandpfahl-bildbericht-t45518/
LG Klaus
P.S.
http://www.adriaforum.com/kroatien/unsere-reiseberichte-t63568/
- 1. Teil: Ein Spaziergang durch Oprtalj mit Bildern aus den Urlauben 2005 und 2006
Nach Oprtalj kann man als Küstenurlauber auf zweierlei Wege gelangen. Wir hatten zuvor Groznjan besucht und
waren dann dem Höhenzug folgend weiter Richtung Osten gefahren.
Die zweite Strecke führt aus dem Mirnatal heraus über Livade zum Ziel. Livade ist das istrische Zentrum der
Trüffelverarbeitung. Dieser köstliche Pilz wird in den Motovuner Eichenwäldern von abgerichteten Schweinen oder
Hunden gefunden.
Giancarlo Zigante, ein Spitzengastronom mit dem gleichnamigen 4- Sterne-Restaurant im Ort
(siehe: http://www.zigantetartufi.com ), fand durch seine Hündin Diana am 2.11.1999 ein gut 1,3 kg schweres
Exemplar und ging mit diesem Riesenfund in das Guinnessbuch der Rekorde ein. Trüffel werden zu Preisen von mehr
als einem Euro je Gramm gehandelt, also ein willkommener Nebenverdienst!
Zu den traditionellen Trüffeltagen im Oktober findet sich regelmäßig ein internationales Publikum ein, um einerseits
diese delikate Knolle zu genießen, aber auch um sich mit dieser Köstlichkeit für die eigene
Restaurantküche zu bevorraten.
Livade verlässt man in nördlicher Richtung und gewinnt auf einer 6,5 km langen serpentinenreichen Straße
schnell an Höhe. Auf ca. 300 m ü. d. M. hat man einen herrlichen Blick auf das Mirnatal, kann die
exponierte Lage Motovuns bewundern und im Hintergrund den Butoniga-Stausee vermuten.
Zitat aus einer Broschüre für Touristen:
„ Mit seiner Lage auf einem Hügel im nordwestlichen Teil der Halbinsel Istrien auf 378 m ü. d. M.,
ist das mittelalterliche Städtchen Oprtalj der richtige Ort für einen Urlaub oder für ein angenehmes Wochenende.
Von hier oben kann man sich an der weiten Aussicht erfreuen oder auf gekennzeichneten Wanderwegen die Natur
und die frische Luft genießen.
Bis zum Meer sind es nur 22 km Luftlinie. Hinter der Stadt sieht man die Hügel des Cicarija-Gebirges und den
Berg Ucka aufragen.“
Am südlichen Hang der Gemeinde, mit Blick auf das Mirnatal, wurden wieder Olivenhaine kultiviert. Die hervorragenden
Öle werden auch den Touristen zum Kauf angeboten.
Ebenso werden nach alter Tradition Weintrauben gekeltert, die durch sachkundigen Ausbau, teilweise im Barrique,
sogar prämiert wurden.
Kultureller Höhepunkt im Jahresablauf ist das im Juli stattfindende Alpen-Adria-Folk-Fest, ein internationales
Treffen von Orchestern aus Italien, Slowenien, Österreich und Kroatien.
Dort, wo sich heute Oprtalj (http://www.Oprtalj.hr) befindet, war in der Vorgeschichte eine illyrische Siedlung. In römischer
Zeit befand sich hier dann eine kleine Militärbasis.
Ab 1209 stand es unter der Verwaltung des Patriarchen von Aquileia und von 1420 bis zum Untergang der Venezianischen Republik unter der Verwaltung Venedigs. Wechselnde Feudalherren beherrschten dann die Stadt. Zum ersten Mal wurde
Oprtalj im Jahre 1115 erwähnt.
Auf einer Fläche von 70 qkm mit 1100 Einwohnern stellt die Gemeinde Oprtalj eine der am schwächsten besiedelten
Gemeinden Istriens dar. In Oprtalj selbst leben heute nur noch ca. 100 Menschen, aber dafür gibt es noch vier sehenswerte
Kirchen. Von Livade kommend, einen km vor Oprtalj, passiert man die romanische Kirche Sv. Jelena (Hl. Helene), die vom
Meister Cleriginus aus Koper im 15. Jh. mit Fresken bemalt wurde. Neben der Kirche ist ein mit einem Stein
verschlossener Brunnen, der nach der Volkslegende auf keinen Fall entfernt werden darf, weil das Wasser sonst herausschießt und das ganze Mirnatal überschwemmen würde.
In Oprtalj parkt man am besten auf dem großen Parkplatz ortseingangs auf der linken Seite. Zu Fuß geht’s weiter, vorbei
an der Grundschule ´Milan Sorgo ´ (siehe Rätsel: http://www.istrien.info/forum/thema8020.html), direkt auf die
erste Sehenswürdigkeit zu.
Es ist die Kirche Sv. Roc (Hl. Rochus), erbaut 1581, bemalt mit Fresken des heiligen Antonius aus Padua.
Die Kirche war leider verschlossen, aber durch das Fenster konnten wir feststellen, dass sie sich in einem erbärmlichen
Zustand befindet. Der Putz blättert von den Wänden und mit ihm die wertvollen Fresken aus dem 16. Jh. eines istrischen
Künstlers aus Padova. Das Mobilar ist nur noch ein jämmerlicher Holzhaufen!
Weiter geht es vorbei an der örtlichen Poststation, einem kleinen Laden und schon ist die nächste Sehenswürdigkeit
in Sicht.
In Oprtalj steht eine der schönsten Renaissance-Loggias Istriens, in der ein Lapidarium mit Steinwerken aus dem
Ort selbst und der Umgebung eingerichtet ist.
Befand sich die Loggia im Jahr 2005 noch in einem unschönen Zustand, ...
... so präsentierte sie sich im Jahr 2006 frisch renoviert!
Die Bogenfenster im Innern laden zum Verweilen ein und ermöglichen einen herrlichen Blick in nordwestlicher
Richtung auf Weinberge, Viehweiden und vereinzelte Gehöfte.
Gegenüber der Loggia kann man durch das mittelalterliche Stadttor schreiten und der Hauptgasse folgen, ...
... auf mittelalterlichem Pflaster vorbei an verfallenen Fassaden, durch einen weiteren Torbogen hin zum
Hauptplatz gehen.
Der Platz wird von der Kirche des Sv. Jurij (Hl. Georg) und dem gegenüberliegenden 27 m hohen romanisch-gotischen
Campanile dominiert.
Ein Relief, hier vor dem Kirchturm abgelegt, zeugt mit dem geflügelten Löwen als Motiv von der venezianischen
Vergangenheit Oprtaljs.
Dieses Foto ist aus unserem Urlaub im Jahre 2005. In diesem Jahr war der Turm eingerüstet, wahrscheinlich um eine
Renovierung vorzunehmen. Das Relief wurde in der Loggia dem Lapidarium hinzugefügt, wie weiter oben
zu sehen war.
Fortsetzung:
http://www.adriaforum.com/kroatien/von-oprtalj-nach-salez-2-teil-stadtrundgang-bildbericht-t45517/
http://www.adriaforum.com/kroatien/von-oprtalj-nach-salez-3-teil-schandpfahl-bildbericht-t45518/
LG Klaus
P.S.
http://www.adriaforum.com/kroatien/unsere-reiseberichte-t63568/