johandy99
aktives Mitglied
Hallo zusammen,
nach einer ruhigen Woche auf der Insel Kaprije übernahmen wir am 29.05.2010 unser Boot in der Marina Biograd n.M. Ich hatte mir eine nette Tour überlegt, wollte Dugi Otok umrunden und durch die Kornati-Inseln nach Primosten fahren. Tja, die Tour verlief anders als erwartet, aber nicht weniger schön!
Samstag, 29.05.2010:
Wir sollten unser Boot, eine Starfisher 32 Fly, um ca. 15:00 Uhr übernehmen können. Leider war das Boot noch nicht fertig, und in der Marina herrschte große Hektik. Während der Übernahme des (von außen sehr schönen) Bootes bemerkten wir eine Reihe von Mängeln, die nachgebessert wurden. Unsere Vorbesitzer waren wohl richtige Saubären oder waren in einem Hurricane unterwegs, wir hatten sogar Kot an der Toilettentür auf einem Meter Höhe kleben. Na ja, wir warteten geduldig und entschieden uns, die Nacht in der Marina zu verbringen. Biograd ist gerade in der Vorsaison ein recht schönes beschauliches Städtchen.
Sonntag, 30.05.2010:
Geweckt wurden wir vom wohl witzigsten Glockengeläut, das ich je gehört habe. Es klang, als spielte der Pfarrer Classic Rock mit den Kirchenglocken, um 7:00 Uhr früh. Beeindruckend. Frage an die Locals: Ist das hier immer so? Ich würde das gerne mal unseren katholischen Dorfpfarrern hier vorschlagen.
Da für den Folgetag schlechtes Wetter vorhergesagt war, entschied ich mich gegen die Umrundung von Dugi Otok. Das offene Meer war mir mit meiner Crew (2 Kinder, meine Frau und meine bootsunerfahrene Schwägerin) bei Schlechtwetter zu riskant. Daher fuhren wir gleich morgens einen kurzen Schlag nach Vrgada an den dortigen Sandstrand zum Frühstücken und Manöverüben.
Um ca. 15:00 frische der Jugo stark auf und es wurde diesig: Klares Zeichen für Schlechtwetter. Wir packten unsere Sachen und fuhren an Murter vorbei nach Sibenik, wo wir den nächsten Tag bei Schlechtwetter verbringen wollten. Wind und Welle 4 schüttelten uns kräftig durch, die Kinder hatten ihren Spaß.
Die Einfahrt durch den Kanal Sv Ante nach Sibenik, noch bei Sonnenschein, ist sehr beeindruckend. Man passiert das alte Fort und die Militäranlagen in den Steilklippen, bevor sich Sibenik mit seiner Kathedrale und der Burg vor einem auftut.
Trotz starkem Wind war das Anlegen im Stadthafen kein Problem: Der Marinero war sehr kompetent, nett und hilfsbereit.
Wir erkundeten die wirklich wunderschöne Altstadt. Verwinkelte Gässchen, schöne versteckt gelegene Konobas, und ein echtes Stadtgefühl: Hier leben Menschen und kommen nicht nur im Urlaub oder für die Urlauber hierher!
Montag, 31.05.2010:
Das Wetter war wie versprochen schlecht, windig mit leichten Schauern. Zu Fuss bestiegen wir die Burg und besichtigten die Altstadt. Der venezianische Baustil, die Kathedrale und die Burg dieser 1000 Jahre alten Stadt sind wirklich beeindruckend. Sibenik steht Hvar in nichts nach!
Dienstag, 01.06.2010:
Die Sonne lacht, der Jugo weht nur mehr schwach. Wir kaufen noch Semmeln beim Bäcker und fahren Richtung Primosten, wollen uns auf dem Weg eine Bucht zum Frühstücken und Baden suchen. Auf dem Weg ruft meine Tochter „Vorsicht – Baumstamm“, und tatsächlich treibt ein großes Stück Holz knapp an uns vorbei. 2 Minuten später ruft sie „Vorsicht - ...“ und ich will schon ausweichen, da sagt sie „ – Delfine“. Neben unserem Boot schwimmt eine Delfingruppe. Wir drehen einige Kreise und beobachten sie. Für die Kinder war dies ein tolles Erlebnis, für uns Erwachsene auch, selbst wenn keine guten Fotos dabei rauskommen.
Im Anschluß ankern wir in einer kleinen sandigen Bucht. Da der Wind etwas auffrischt, will ich eine Landfeste ausbringen. Ich schwimme an Land, stehe gerade auf dem ersten Felsen, da dreht der Wind schlagartig. Wie ein Knall trifft mich die erste Böe, das Boot dreht sich um 180 Grad weg. Die nächsten Böen kommen heftig aus Nordost = Bora. Ich denke nur noch: Mist, ob der Anker das packt? Und schon gibt der Anker nach. Ich spurte über die Felsen, schwimme schnell zum Boot, lichte Anker und ab geht die Post. 2 Minuten länger und wir wären auf Felsen gelaufen.
Eine starke Bora macht das Baden erst einmal wenig attraktiv. Ich entschließe mich, nach Zirje zu fahren. Dort gibt es einige gut gegen Bora geschützte Buchten. Auf dem Weg sehen wir noch einmal Delfine, und wir kommen in eine wirklich wunderschöne Bucht: Kristallklares Wasser und Karibikfeeling.
Wir bleiben hier kurzerhand über Nacht. Das Restaurant ist sehr gut, es gibt Fisch und Fleisch, beides in echter Hausmannskost. Wir freuen uns auf den nächsten Tag. Der Seewetterbericht sagt schönes Wetter für den Rest der Woche! Unser Ziel: Die Kornaten.
Mittwoch, 02.06.2010:
Ich werde von einem komischen Geräusch geweckt: Sonne hört sich anders an! Starker Jugo(!) bläst direkt in unsere bora-geschützte Bucht, es schaukelt gewaltig, der Regen prasselt auf Deck! Der Wetterbericht hat sich dem Wetter angepasst. Jetzt soll es 2 Tage schlecht sein, Mist! Kurze Crew-Sitzung: Wir beschließen, erst einmal nach Tribunj zu fahren. Die Fahrt ist eine richtige Schlechtwetterfahrt. In voller Regenmontur sitzen wir auf der Fly, die Gischt und der Regen durchnässen uns vollständig. Aber es macht Spaß.
In Tribunj angekommen wollen wir im Stadthafen festmachen, um die Lage zu sondieren. Wir sind die ersten dort. Kein anderes Boot und vor allem kein Marinero weit und breit, dafür viel Wind und Schwell. Wir gehen längsseits, was sich als gute Idee erweist. Mittlerweile kommen mehr Boote rein. Ich stelle fest, dass die Murings völlig verwickelt und unglaublich durcheinander sind. Wahrscheinlich wollte der Marinero deshalb nicht auftauchen. Er kam dann am Abend, offensichtlich aus der Kneipe, und kassierte heftig ab.
Tribunj ist eine sehr schöne Ortschaft, auf einem Inselchen gelegen. Es erinnert etwas an Primosten, nur drei Nummern kleiner. Einzig die benachbarte Marina hinterlässt hier ihre Spuren. Die Preise sind gewaltig! Wir haben lange nach einem annehmbaren Restaurant gesucht. Die Preise für Wiener Schnitzel, immer ein Gradmesser, lagen normal bei 80 Kuna. Unsere Wahl fiel dann auf eine sehr nette Konoba „Roko“ direkt am Gemeindehafen: Eine super Küche, frisches Seafood, nette Kellnerin und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis!
Donnerstag, 03.06.2010:
Zum Glück lag der Wetterbericht schon wieder falsch: Die Sonne scheint! Und wieder passt er sich an: Ab jetzt soll es schönes Wetter werden. Wir frühstücken noch lecker, bekommen sogar Capuccino aufs Boot geliefert (wir liegen direkt vor einem Cafe), und dann brechen wir auf in die Kornaten.
Die Fahrt ist toll, die Kornaten sowieso. In der schönen Bucht Lavsa machen wir fest und verbringen den Rest des Tages bei Sonnenschein und Badewetter. Lediglich am Abend trübt ein kurzer Besuch an Land unsere Stimmung. Die Yachties werfen hier wohl eine Menge Unrat über Bord. Der Strand ist total verdreckt, der Meeresgrund verschlammt und beim Schnorcheln entdeckt man allerlei Gebrauchsgegenstände, dafür keine Muscheln. Eine Schweinerei! Liebe Landsleute: Reisst Euch doch zusammen. 90% der an Land angespülten Verpackungen haben hier deutsche Aufschrift!
Freitag, 04.06.2010:
Wir verbringen einen tollen Tag in der noch tolleren westlich gelegenen Bucht auf Levrnaka. Nur eine Stunde mittags fallen hier Ausflugsdampfer ein. Wir ziehen uns aufs Boot zurück und warten, bis der Dampfer wieder verschwindet und wieder Ruhe einkehrt! Die Bucht ist super: Feiner Sandstrand am Ufer und im Wasser, ideal für unsere Kinder. Hier wollen wir nochmal her.
Abends fahren wir nach Murter in den Stadthafen. Wir wollen uns die Marina sparen, weil wir eh nur einmal dort schlafen wollen. Wir gehen an die Muring zwischen zwei Edelyachten, einen Marinero gibt es keinen. Beim Manöver sehe ich gerade noch, wie sich die Holeleine immer mehr unserer Schraube nähert. Trotz NW-Wind muss ich auskuppeln, um Schlimmeres zu verhindern. Zum Glück schafft meine Frau es trotzdem, die Muring vorne festzubekommen. Ich gehe ins nicht sehr einladende Hafenbecken und tauche die Leine wieder frei. Zum Glück hat sich nichts verheddert, und die Leine liegt nur über der Schraube. Aber auch hier fällt dann auf, dass die Murings in sehr schlechtem Zustand sind. Unsere Muring war mit der Nachbarmuring so verknotet, dass man bei Festmachen die Holeleine der Nachbarmuring hochzog. Und die kam dann eben in unsere Schraube. Na ja, wieder was gelernt....
Der Abend in Murter war sehr schön, in der Vorsaison ist es hier noch recht beschaulich.
Samstag, 05.06.2010:
Gleich in der Früh gehe ich Brot kaufen und wir fahren noch einmal in die Kornaten. Die Bucht auf Levrnaka war zu verlockend und zu schön. Wir sind die ersten in der Bucht und frühstücken an Bord. Wir verbringen einen traumhaften Tag hier. Gegen Mittag kommen einige Edelyachten reingefahren, es wird voller. In der Hauptsaison sieht es hier sicher anders aus!
Abends müssen wir uns verabschieden. Wir fahren nach Biograd und geben das Boot zurück. Trotz der Wetterkapriolen war es ein wunderschöner Urlaub. Die Inselwelt in Norddalmatien ist wirklich eine Reise wert. Wir kommen wieder!
nach einer ruhigen Woche auf der Insel Kaprije übernahmen wir am 29.05.2010 unser Boot in der Marina Biograd n.M. Ich hatte mir eine nette Tour überlegt, wollte Dugi Otok umrunden und durch die Kornati-Inseln nach Primosten fahren. Tja, die Tour verlief anders als erwartet, aber nicht weniger schön!
Samstag, 29.05.2010:
Wir sollten unser Boot, eine Starfisher 32 Fly, um ca. 15:00 Uhr übernehmen können. Leider war das Boot noch nicht fertig, und in der Marina herrschte große Hektik. Während der Übernahme des (von außen sehr schönen) Bootes bemerkten wir eine Reihe von Mängeln, die nachgebessert wurden. Unsere Vorbesitzer waren wohl richtige Saubären oder waren in einem Hurricane unterwegs, wir hatten sogar Kot an der Toilettentür auf einem Meter Höhe kleben. Na ja, wir warteten geduldig und entschieden uns, die Nacht in der Marina zu verbringen. Biograd ist gerade in der Vorsaison ein recht schönes beschauliches Städtchen.
Sonntag, 30.05.2010:
Geweckt wurden wir vom wohl witzigsten Glockengeläut, das ich je gehört habe. Es klang, als spielte der Pfarrer Classic Rock mit den Kirchenglocken, um 7:00 Uhr früh. Beeindruckend. Frage an die Locals: Ist das hier immer so? Ich würde das gerne mal unseren katholischen Dorfpfarrern hier vorschlagen.
Da für den Folgetag schlechtes Wetter vorhergesagt war, entschied ich mich gegen die Umrundung von Dugi Otok. Das offene Meer war mir mit meiner Crew (2 Kinder, meine Frau und meine bootsunerfahrene Schwägerin) bei Schlechtwetter zu riskant. Daher fuhren wir gleich morgens einen kurzen Schlag nach Vrgada an den dortigen Sandstrand zum Frühstücken und Manöverüben.
Um ca. 15:00 frische der Jugo stark auf und es wurde diesig: Klares Zeichen für Schlechtwetter. Wir packten unsere Sachen und fuhren an Murter vorbei nach Sibenik, wo wir den nächsten Tag bei Schlechtwetter verbringen wollten. Wind und Welle 4 schüttelten uns kräftig durch, die Kinder hatten ihren Spaß.
Die Einfahrt durch den Kanal Sv Ante nach Sibenik, noch bei Sonnenschein, ist sehr beeindruckend. Man passiert das alte Fort und die Militäranlagen in den Steilklippen, bevor sich Sibenik mit seiner Kathedrale und der Burg vor einem auftut.
Trotz starkem Wind war das Anlegen im Stadthafen kein Problem: Der Marinero war sehr kompetent, nett und hilfsbereit.
Wir erkundeten die wirklich wunderschöne Altstadt. Verwinkelte Gässchen, schöne versteckt gelegene Konobas, und ein echtes Stadtgefühl: Hier leben Menschen und kommen nicht nur im Urlaub oder für die Urlauber hierher!
Montag, 31.05.2010:
Das Wetter war wie versprochen schlecht, windig mit leichten Schauern. Zu Fuss bestiegen wir die Burg und besichtigten die Altstadt. Der venezianische Baustil, die Kathedrale und die Burg dieser 1000 Jahre alten Stadt sind wirklich beeindruckend. Sibenik steht Hvar in nichts nach!
Dienstag, 01.06.2010:
Die Sonne lacht, der Jugo weht nur mehr schwach. Wir kaufen noch Semmeln beim Bäcker und fahren Richtung Primosten, wollen uns auf dem Weg eine Bucht zum Frühstücken und Baden suchen. Auf dem Weg ruft meine Tochter „Vorsicht – Baumstamm“, und tatsächlich treibt ein großes Stück Holz knapp an uns vorbei. 2 Minuten später ruft sie „Vorsicht - ...“ und ich will schon ausweichen, da sagt sie „ – Delfine“. Neben unserem Boot schwimmt eine Delfingruppe. Wir drehen einige Kreise und beobachten sie. Für die Kinder war dies ein tolles Erlebnis, für uns Erwachsene auch, selbst wenn keine guten Fotos dabei rauskommen.
Im Anschluß ankern wir in einer kleinen sandigen Bucht. Da der Wind etwas auffrischt, will ich eine Landfeste ausbringen. Ich schwimme an Land, stehe gerade auf dem ersten Felsen, da dreht der Wind schlagartig. Wie ein Knall trifft mich die erste Böe, das Boot dreht sich um 180 Grad weg. Die nächsten Böen kommen heftig aus Nordost = Bora. Ich denke nur noch: Mist, ob der Anker das packt? Und schon gibt der Anker nach. Ich spurte über die Felsen, schwimme schnell zum Boot, lichte Anker und ab geht die Post. 2 Minuten länger und wir wären auf Felsen gelaufen.
Eine starke Bora macht das Baden erst einmal wenig attraktiv. Ich entschließe mich, nach Zirje zu fahren. Dort gibt es einige gut gegen Bora geschützte Buchten. Auf dem Weg sehen wir noch einmal Delfine, und wir kommen in eine wirklich wunderschöne Bucht: Kristallklares Wasser und Karibikfeeling.
Wir bleiben hier kurzerhand über Nacht. Das Restaurant ist sehr gut, es gibt Fisch und Fleisch, beides in echter Hausmannskost. Wir freuen uns auf den nächsten Tag. Der Seewetterbericht sagt schönes Wetter für den Rest der Woche! Unser Ziel: Die Kornaten.
Mittwoch, 02.06.2010:
Ich werde von einem komischen Geräusch geweckt: Sonne hört sich anders an! Starker Jugo(!) bläst direkt in unsere bora-geschützte Bucht, es schaukelt gewaltig, der Regen prasselt auf Deck! Der Wetterbericht hat sich dem Wetter angepasst. Jetzt soll es 2 Tage schlecht sein, Mist! Kurze Crew-Sitzung: Wir beschließen, erst einmal nach Tribunj zu fahren. Die Fahrt ist eine richtige Schlechtwetterfahrt. In voller Regenmontur sitzen wir auf der Fly, die Gischt und der Regen durchnässen uns vollständig. Aber es macht Spaß.
In Tribunj angekommen wollen wir im Stadthafen festmachen, um die Lage zu sondieren. Wir sind die ersten dort. Kein anderes Boot und vor allem kein Marinero weit und breit, dafür viel Wind und Schwell. Wir gehen längsseits, was sich als gute Idee erweist. Mittlerweile kommen mehr Boote rein. Ich stelle fest, dass die Murings völlig verwickelt und unglaublich durcheinander sind. Wahrscheinlich wollte der Marinero deshalb nicht auftauchen. Er kam dann am Abend, offensichtlich aus der Kneipe, und kassierte heftig ab.
Tribunj ist eine sehr schöne Ortschaft, auf einem Inselchen gelegen. Es erinnert etwas an Primosten, nur drei Nummern kleiner. Einzig die benachbarte Marina hinterlässt hier ihre Spuren. Die Preise sind gewaltig! Wir haben lange nach einem annehmbaren Restaurant gesucht. Die Preise für Wiener Schnitzel, immer ein Gradmesser, lagen normal bei 80 Kuna. Unsere Wahl fiel dann auf eine sehr nette Konoba „Roko“ direkt am Gemeindehafen: Eine super Küche, frisches Seafood, nette Kellnerin und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis!
Donnerstag, 03.06.2010:
Zum Glück lag der Wetterbericht schon wieder falsch: Die Sonne scheint! Und wieder passt er sich an: Ab jetzt soll es schönes Wetter werden. Wir frühstücken noch lecker, bekommen sogar Capuccino aufs Boot geliefert (wir liegen direkt vor einem Cafe), und dann brechen wir auf in die Kornaten.
Die Fahrt ist toll, die Kornaten sowieso. In der schönen Bucht Lavsa machen wir fest und verbringen den Rest des Tages bei Sonnenschein und Badewetter. Lediglich am Abend trübt ein kurzer Besuch an Land unsere Stimmung. Die Yachties werfen hier wohl eine Menge Unrat über Bord. Der Strand ist total verdreckt, der Meeresgrund verschlammt und beim Schnorcheln entdeckt man allerlei Gebrauchsgegenstände, dafür keine Muscheln. Eine Schweinerei! Liebe Landsleute: Reisst Euch doch zusammen. 90% der an Land angespülten Verpackungen haben hier deutsche Aufschrift!
Freitag, 04.06.2010:
Wir verbringen einen tollen Tag in der noch tolleren westlich gelegenen Bucht auf Levrnaka. Nur eine Stunde mittags fallen hier Ausflugsdampfer ein. Wir ziehen uns aufs Boot zurück und warten, bis der Dampfer wieder verschwindet und wieder Ruhe einkehrt! Die Bucht ist super: Feiner Sandstrand am Ufer und im Wasser, ideal für unsere Kinder. Hier wollen wir nochmal her.
Abends fahren wir nach Murter in den Stadthafen. Wir wollen uns die Marina sparen, weil wir eh nur einmal dort schlafen wollen. Wir gehen an die Muring zwischen zwei Edelyachten, einen Marinero gibt es keinen. Beim Manöver sehe ich gerade noch, wie sich die Holeleine immer mehr unserer Schraube nähert. Trotz NW-Wind muss ich auskuppeln, um Schlimmeres zu verhindern. Zum Glück schafft meine Frau es trotzdem, die Muring vorne festzubekommen. Ich gehe ins nicht sehr einladende Hafenbecken und tauche die Leine wieder frei. Zum Glück hat sich nichts verheddert, und die Leine liegt nur über der Schraube. Aber auch hier fällt dann auf, dass die Murings in sehr schlechtem Zustand sind. Unsere Muring war mit der Nachbarmuring so verknotet, dass man bei Festmachen die Holeleine der Nachbarmuring hochzog. Und die kam dann eben in unsere Schraube. Na ja, wieder was gelernt....
Der Abend in Murter war sehr schön, in der Vorsaison ist es hier noch recht beschaulich.
Samstag, 05.06.2010:
Gleich in der Früh gehe ich Brot kaufen und wir fahren noch einmal in die Kornaten. Die Bucht auf Levrnaka war zu verlockend und zu schön. Wir sind die ersten in der Bucht und frühstücken an Bord. Wir verbringen einen traumhaften Tag hier. Gegen Mittag kommen einige Edelyachten reingefahren, es wird voller. In der Hauptsaison sieht es hier sicher anders aus!
Abends müssen wir uns verabschieden. Wir fahren nach Biograd und geben das Boot zurück. Trotz der Wetterkapriolen war es ein wunderschöner Urlaub. Die Inselwelt in Norddalmatien ist wirklich eine Reise wert. Wir kommen wieder!